Montag, 1. Februar 2010

Leicht und lecker essen & trinken Die beste Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen

Leicht und lecker essen & trinken
Die beste Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen
Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen
und Ihnen helfen, eventuellen Spätfolgen vorzubeugen.
Praktische Tipps und Anregungen werden Ihnen die
Bewältigung des Alltags erleichtern.
Wie kommt es zu Gefäßerkrankungen?
Erkrankungen der blutführenden Gefäße mit ihren Spätfolgen Herzinfarkt und Schlaganfall sind in
Mitteleuropa immer noch die häufigste Todesursache. Jeder zweite ist von Erkrankungen der Arterien bzw.
des Herzens betroffen, während es vor etwa hundert Jahren nur jeder zehnte war. Durch erblich bedingte
Stoffwechselveränderungen oder durch Ernährungsfehler sowie Stress oder Rauchen über viele Jahre
hinweg kommt es zu Ablagerungen in den Gefäßen. Die Folge sind Gefäßverengungen bis zum Verschluss.
Sind herzversorgende Gefäße (Coronargefäße) betroffen, wird das Herz nicht mehr ausreichend mit
sauerstoffhaltigem Blut versorgt, es besteht die Gefahr eines Herzinfarktes. Auch das Gehirn ist dringend auf
Sauerstoff angewiesen. Ist die Versorgung aufgrund eines Gefäßverschlusses nicht mehr ausreichend
gewährleistet, fallen wichtige Hirnfunktionen »schlagartig « aus. Typische Folgen eines Schlaganfalls können
halbseitige Lähmungen oder vorübergehende Gleichgewichtsstörungen sein. So weit muss es jedoch gar
nicht kommen, auch wenn eine familiäre Veranlagung vorliegt.
Dass eine vorbeugende Ess- und Lebensweise
auch mit Genuss verbunden ist, beweisen uns die
Bewohner der Mittelmeerländer, die nicht nur
selten an KHK (koronare Herzkrankheit) oder
Schlaganfall erkranken, sondern auch eine sehr
hohe Lebenserwartung haben. Heute weiß man,
dass viele Faktoren auf die Entstehung oder die
Schwere einer solchen Erkrankung Einfluss
nehmen (Risikofaktoren). Dazu gehören neben
verschiedenen Fettstoffwechselparametern
(Cholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyceride,
verschiedene Lipoproteine) auch die
Versorgung mit verschiedenen Vitaminen und
Antioxidantien. Einen großen Teil dieser Faktoren
können wir durch die richtige Ernährungsweise
günstig beeinflussen. Hoch im Kurs stehen dabei
pflanzliche Lebensmittel und in kleineren
Mengen fettarme tierische Produkte (siehe
Abbildung rechts).
Die Ernährungspyramide zeigt zur Orientierung, welche Lebensmittel regelmäßig und reichlich genossen
werden sollten (unterer, breiter Teil) und welche in kleineren Mengen bzw. nicht täglich empfehlenswert
oder, wie die Süßigkeiten, lediglich geduldet sind (Pyramidenspitze). Die breite Basis unserer täglichen
Ernährung besteht am besten aus pflanzlichen Lebensmitteln. Milchprodukte, möglichst nicht zu fett, sind
täglich in Maßen zu empfehlen, mageres Geflügel und Seefisch kommen idealerweise zwei bis dreimal pro
Woche auf den Tisch. In kleinen Mengen gehören wertvolle pflanzliche Öle dazu. Ein bis zwei Eier pro Woche
und ab und zu etwas Fleisch von Rind, Schwein, Lamm oder Wild sowie ein bis zweimal in der Woche eine
kleine Portion Süßigkeiten schaden in der Regel nicht. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Lipid
senkende Kost fettarm, vitamin- und ballaststoffreich ist. Nachfolgend ein paar grundlegende Tipps, welche
Lebensmittel gut oder weniger gut geeignet sind:
Empfehlenswert sind Lebensmittel, die fettarm und/oder ballaststoffreich sind, also z.B. magere Milchprodukte,
Vollkornbrot oder -Gebäck, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse. Diese können Sie ruhig jeden Tag
mehrmals genießen.
» Verstecktes Fett geschickt umgehen
In vielen Lebensmitteln versteckt sich leider einiges an Fett. Gerade »Kleinigkeiten« wie Antipasti oder
Gebäck können kräftig zu Buche schlagen. Daher kommt man schnell auf einen durchschnittlichen
Fettverzehr von etwa 130 Gramm am Tag, das ist etwa das Doppelte der empfohlenen Zufuhr. Durch einen
gezielten Austausch bestimmter Lebensmittel kann man sehr wirkungsvoll auf die »Fettbremse« treten.
» Gewusst wie – austauschen statt verzichten
statt Salami » Corned Beef, magere Sülze, Geflügelwurst
statt rohem Schinken » gekochten Schinken
statt Croissants » Rosinenbrötchen
statt Plundergebäck » Hefekuchen
statt Torten, Rührkuchen » Bisquit- oder Hefekuchen mit Obst
statt Hart- und Schnittkäse » Frisch- und Weichkäse, mögl. fettreduziert
statt Butter, Margarine » Frischkäse, Salatblätter auf das Brot
statt Brathähnchen » gegarte Hähnchenbrust
statt Pommes frites » Ofen- oder Pellkartoffeln
statt Chips, Flips etc. » Salzstangen, Reiswaffeln
» Five a day - das gilt nicht nur in Amerika
Obst und Gemüse ist nicht nur lecker, erfrischend, vitamin- und ballaststoffreich, es enthält auch
viele andere wertvolle Inhaltsstoffe, die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Heute kennt man
bereits mehrere Tausend dieser Substanzen. Ihre Wirkungen auf den menschlichen Organismus sind
erst zu einem kleinen Teil erforscht. Man weiß jedoch heute schon, dass gerade Obst und Gemüse
Wirkstoffe enthalten, die bei regelmäßigem und reichlichem Verzehr zur Vorbeugung gegenüber
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs beitragen. Die Wirkung beruht auf verschiedenen
Mechanismen. Antioxidantien fangen beispielsweise zellschädigende Stoffe (Radikale) ab und
machen sie somit »unschädlich «. Andere wiederum wirken eher antithrombotisch, das heißt, sie
verhindern eine zu starke Blutgerinnung und erhalten die Fließfähigkeit des Blutes. Ferner gibt es
blutdruck- und blutzuckerregulierende sowie cholesterinsenkende Substanzen. Viele von diesen
Stoffen wirken auch entzündungshemmend, antikanzerogen bzw. antimikrobiell. Einige üben direkt
einen Einfluss auf das Immunsystem aus. Die untenstehende Übersicht enthält die wichtigsten
Wirkstoffe zur Vorbeugung gegen Herz - Kreislauf – Erkrankungen und die Lebensmittel, in denen
sie reichlich zu finden sind.
» Antioxidantien
Antioxidantien (Carotinoide, Polyphenole, Phytoöstrogene, Proteaseinhibitoren, Sulfide,
Phytinsäure) sind reichlich enthalten in:
􀂃 Randschichten von Obst, Getreide und Gemüse und Produkten aus dem Freilandanbau
􀂃 rotem, gelbem bzw. orangefarbenem Obst und Gemüse (Tomaten, Paprika, Karotten,
Aprikosen)
􀂃 grünem Gemüse (Spinat, Grünkohl, Feldsalat)
􀂃 Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, z.B. Soja; • Leinsamen
􀂃 Zwiebelgewächsen (z.B. Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch)
» Gerinnungshemmende (antithrombotische) Wirkstoffe
Gerinnungshemmende Wirkstoffe (Polyphenole, Sulfide) sind reichlich enthalten in:
􀂃 Randschichten von Gemüse, Obst und Getreide, möglichst aus dem Freilandanbau
􀂃 Zwiebelgewächsen (z.B. Zwiebeln Knoblauch, Bärlauch)
» Blutzuckerregulierende Wirkstoffe
Blutzuckerregulierende Wirkstoffe (Polyphenole, Protease – Inhibitoren, Phytinsäure) sind reichlich
enthalten in:
􀂃 Randschichten von Obst, Getreide und Gemüse und Produkten aus dem Freilandanbau
􀂃 Hülsenfrüchten, Getreide
» Cholesterinsenkende Wirkstoffe
Cholesterinsenkende Wirkstoffe (Phytosterine, Saponine, Glucosinolate,Sulfide, Flavonole,
Phytinsäure) sind reichlich enthalten in:
􀂃 Ölsaaten und deren Ölen
􀂃 Hülsenfrüchten, Quinoa
􀂃 Senf, Knoblauch, Meerrettich, Kohlgemüse (am besten roh)
􀂃 Zwiebelgewächsen (neben Knoblauch auch Lauch, Bärlauch, Zwiebeln)
􀂃 Grünkohl, Sellerie, roten Trauben, Aroniafrüchten (schwarze Apfelbeeren)
􀂃 Getreide
» Blutdruckregulierende Wirkstoffe
Blutdruckregulierende Wirkstoffe (Proteaseinhibitoren, Sulfide) sind reichlich enthalten in:
􀂃 Hülsenfrüchten, Getreide
􀂃 Zwiebelgewächsen (z.B. Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch)
Am besten verwöhnen Sie sich fünf Mal am Tag mit Speisen oder Säften aus Obst und Gemüse - frei nach
dem Motto „Five a day“. Essen Sie ruhig 1 - 2 Eier pro Woche, denn sie sind reich an Vitamin B12 und
Folsäure. Ist bei Ihnen der Homocysteinspiegel erhöht, essen Sie bevorzugt reichlich Lebensmittel, die viel
Vitamin B6 und B12 sowie Folsäure enthalten (B6: Fisch, mageres Geflügel, Getreideprodukte, Kartoffeln,
Rosenkohl, Avocados, grüne Bohnen, Bananen; B12: fettarme Milchprodukte, in Spuren in Hülsenfrüchten;
Folsäure: Spinat, Kohlgemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte). Erhitzen Sie Butter möglichst
nicht mehrmals, dann bilden sich zellschädigende Fettabbauprodukte. Diese sind übrigens auch reichlich in
Salami und Parmesankäse enthalten. Ideal wäre es daher, diese Lebensmittel gegen andere auszutauschen
(z.B. Putenbrust, gekochten Schinken, Gouda, Emmentaler, Frischkäse).
» Und nun noch ein paar Tipps…
􀂃 Genießen Sie zwischendurch Obst, Müsli oder Vollkornbackwaren.
􀂃 Wählen Sie magere Fleischsorten (bis 15 % Fett), z. B. Geflügel ohne Haut, Wild.
(Tipp: teures Fleisch ist auch oft mager)
􀂃 Garen Sie schonend und fettarm (Dünsten, Garen in der Folie, z.B. Ofenkartoffeln
statt Pommes frites ), nicht fritieren oder in Fett braten.
􀂃 Bevorzugen Sie fettarme Käsesorten, möglichst bis 30 % Fett i.Tr., mageren Quark, sowie
fettarme Milchprodukte (1.5 %). (Tipp: Die preiswerten Sorten sind oft fettärmer als
vergleichbare teure Sorten)
􀂃 Probieren Sie mal vegetarische Brotaufstriche aus (Fertigprodukt oder selbstgemacht).
􀂃 Ersetzen Sie Weißmehlprodukte (helles Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck) durch
Vollkornprodukte. (Tipp: Probieren Sie beim Backen einmal aus, Weißmehl mit Vollkornmehl
zu mischen.)
􀂃 Wenn Sie gern Kaffee trinken, genießen Sie ihn immer gefiltert. Die skandinavische
Zubereitungsweise (Stempelkanne oder Perkolatorgerät) erhöht insbesondere das
schädliche LDL - Cholesterin.
􀂃 Genießen Sie ruhig zweimal pro Woche eine Fischmahlzeit. Die wertvollen, mehrfach
ungesättigten Fettsäuren im Fisch wirken u.a. gerinnungshemmend. Es liegen auch erste
Hinweise vor, dass sie zur Senkung des Risikofaktors Lipoprotein a beitragen können.

Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


Nordhofstr. 173
32130 Enger

Tel.:05224 - 994677

Mobil : 0171 - 6173744

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Richtig essen und trinken bei chronischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz

Richtig essen und trinken
bei chronischen Erkrankungen
der Bauchspeicheldrüse
Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihrer Erkrankung vertraut machen und Ihnen
helfen, die eventuell auftretenden Beschwerden erheblich zu lindern. Sie werden nicht nur etwas über die
Funktion der Bauchspeicheldrüse und die chronischen Erkrankungen des Organs erfahren, sondern auch die
geeignete Ernährungsweise kennen lernen.
Praktische Tipps und Anregungen sollen Ihnen die Bewältigung des Alltags erleichtern.
Zur Bedeutung der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein wichtiges Verdauungsorgan, welches sich im Oberbauch zwischen
Magen und Wirbelsäule befindet.
Das Organ gibt einen enzymhaltigen Verdauungssaft in den Dünndarm ab, der dazu benötigt wird, unsere
Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett zu spalten. Ein wichtiger Bestandteil des Verdauungssekretes
ist auch das Bicarbonat. Es mildert die Magensäure ab und hilft so, das geeignete Milieu für den
Verdauungsvorgang zu schaffen. Eine weitere Funktion ist die Bildung und Ausschüttung der Hormone
Insulin und Glucagon in das Blut, welche zur Regelung des Blutzuckers gebraucht werden.
Im Falle einer akuten oder chronischen Erkrankung des Organs ist es nicht mehr voll leistungsfähig. Seine
Verdauungsfunktionen müssen durch spezielle Präparate (u.a. Verdauungsenzyme) und eine angepasste
Ernährungsweise unterstützt werden. Die chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) geht
mit einer fortschreitenden Gewebszerstörung einher und führt langfristig zu einer Pankreasinsuffizienz (Leistungsunfähigkeit
des Organs). Diese kann sich durch Oberbauchschmerz, bei anhaltender Erkrankung
zusätzlich durch Blähungen, Durchfall, Fettstühle und Gewichtsabnahme äußern. Da die Aktivität des
fettspaltenden Enzyms Lipase zuerst beeinträchtigt ist, kommt es relativ früh zur Steatorrhoe (Fettstühle).
Ungespaltenes Fett kann nicht in das Blut aufgenommen werden und wird mit dem Stuhlgang ausgeschieden.
Sehr fetthaltigen Stuhl kann man an einer fettig-glänzenden Oberfläche erkennen. Später lässt
auch die Sekretion der Hormone Insulin und Glucagon nach. Es kann zu Störungen im Zuckerstoffwechsel
kommen.
» Prinzip der Ernährungstherapie – die sieben Grundsätze
Da hauptsächlich die Fettausnutzung gestört ist, sollte die Nahrung möglichst relativ fettarm und
leicht verdaulich sein. Sie sollte auch nicht zuviel Eiweiß enthalten. Eine leichte, bekömmliche Kost
kann trotzdem vollwertig sein. Alkohol ist Gift für die Bauchspeicheldrüse und muss daher
gemieden werden.
§ vielseitig, aber nicht zuviel
§ Fett: Nicht zuviel, aber das richtige
§ behutsam mit Ballaststoffen umgehen
§ wenig, aber hochwertiges Eiweiß
§ mindestens fünf kleine Mahlzeiten
§ „Trinken mit Köpfchen“
§ schonend und Fett sparend zubereiten
» Gewusst wie – austauschen statt verzichten
statt Salami » Corned Beef, magere Sülze, Geflügelwurst
statt Rohem Schinken » gekochten Schinken
statt Croissants » Rosinenbrötchen
statt Plundergebäck » Hefekuchen
statt Torten, Rührkuchen » Bisquit- oder Hefekuchen mit Obst
statt Hart- und Schnittkäse » Frisch- und Weichkäse, mögl. Fettreduziert
statt Butter, Margarine » Frischkäse, Salatblätter auf das Brot
statt Brathähnchen » gegarte Hähnchenbrust
statt Pommes frites » Ofen- oder Pellkartoffeln
statt Chips, Flips etc. » Salzstangen, Reiswaffeln
» Gut verträglich sind meistens…
§ zartes, junges Gemüse
§ Blattsalate
§ leichte Vollkornprodukte wie Schleime oder Breie aus Flocken oder Schrot
§ ungesüßte Fertigmüslis
§ Naturreis, Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen
§ feinkrumige Vollkornbrote, Vollkornknäckebrot und -Zwieback
§ feine Vollkornbackwaren
§ Teigwaren, Kartoffeln
§ Eier, Quark, magerer Fisch, Geflügel, Kalbfleisch
§ Obst, möglichst reif und säurearm, insbesondere ballaststoffarme Sorten
wie Melonen und Passionsfrüchte, aber auch Bananen
§ Honig, Obstkraut und Obstmus in kleinen Mengen
§ in kleinen Mengen kalt gepresste Öle, ungehärtetes Kokos- und Palmfett,
Butter, MCT-Fett
§ Nussmus in kleinen Mengen
» Fett: Nicht zuviel, aber das richtige
Es darf nur soviel Fett gegessen werden, wie verwertet werden kann. Leider versteckt sich in vielen
Lebensmitteln eine beachtliche Menge Fett. Wer ahnt schon, dass eine Portion Pommes frites bereits
die Hälfte des täglichen Fettbedarfs liefert? Wir müssten 40 Kilogramm Pellkartoffeln essen, um diese
Menge zu erreichen. Nebenstehend sind Beispiele für einen sinnvollen Lebensmittelaustausch
aufgelistet.
Genauso wichtig wie die Begrenzung der Fettzufuhr ist die Auswahl der richtigen Fette. Sie müssen
frisch, leicht verdaulich und gut bekömmlich sein. Für Salate empfehlen sich kalt gepresste Öle.
Sahne und Butter sollten sparsam verwendet werden. Bei einer starken Beeinträchtigung der
Fettverdauung kann ein Teil der Streich- und Kochfette durch sehr leicht verdauliche, so genannte
“MCT-Fette” ersetzt werden (Reformhaus: z.B. Basis plus-Produkte). MCT-Fette bitte nach und nach in
den Speiseplan einführen und nicht erhitzen!
» Behutsam mit Ballaststoffen umgehen
Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile mit verschiedenen, gesundheitsfördernden
Eigenschaften. Dies gilt für den gesunden Organismus und kann nicht uneingeschränkt auf Patienten mit
Erkrankungen des Verdauungstraktes übertragen werden. Es gelangen vermehrt unverdaute Nahrungsreste
in den Darm. Blähungen sind die Folge. Am besten ist es, sich an die persönliche Toleranzschwelle
heranzutasten und mit leicht verträglichen Lebensmitteln zu beginnen.
Ballaststoffarme Gemüsesorten wie Gurken, geschälte Tomaten, Chicoree, Zucchini, Kohlrabi und Chinakohl
können in kleinen Mengen auch roh versucht werden. Besonders zartes, junges Gemüse verursacht
üblicherweise keine Beschwerden.
» Wenig, aber hochwertiges Eiweiß
Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff für unsere Körperzellen. Ohne Eiweiß könnte unsere Verdauung
nicht funktionieren, denn die Enzyme (Katalysatoren) sind ebenfalls Eiweiße. Wir sind jedoch mit
Eiweiß reichlich versorgt. Die meisten Menschen essen doppelt so viel Eiweiß wie sie benötigen.
Zuviel Eiweiß belastet unter anderem die Bauchspeicheldrüse. Daher kann hier getrost gespart
werden. Je wertvoller die Nahrungseiweiße sind, umso weniger benötigt man davon.
Besonders wertvoll sind zum Beispiel:
§ Kartoffel und Ei
§ Milch und Ei
§ Weizen und Ei
§ Kartoffel
§ Kuhmilch, Käse
§ Rindfleisch
§ Reis, Mais, Roggen
» Welche Lebensmittel sind möglichst zu vermeiden?
Erfahrungsgemäß sind folgende Lebensmittel schlecht verträglich:
Vorsicht bei...
§ fettgebackenen, frittierten und gebratenen Speisen
§ gepökelten und geräucherten Fleischwaren
§ fettem Fleisch und Fisch
§ Schweineschmalz
§ Fischkonserven und -Marinaden
§ fetten oder scharfen Käsesorten
§ unreifem Obst, säurereichen Obstsäften
§ Pflaumen, Kirschen, Nüssen
§ Hülsenfrüchten, Pilzen
§ Paprika, Lauch, Zwiebeln
§ grobem Vollkornbrot, frischem Brot und ganzen Getreidekörnern
§ Süßigkeiten, Blätterteiggebäck
§ gehärteten Fetten
§ Bohnenkaffee (nicht von Reizstoffen und Koffein befreit)
§ Kohlensäurereichen Getränken und Alkohol
» Mindestens fünf kleine Mahlzeiten – den ganzen Tag essen?
Bei einer Pankreasinsuffizienz ist auch häufig aufgrund einer Störung der hormonellen Regulation
die Magenentleerung beschleunigt. Große Mahlzeiten würden den Verdauungstrakt erheblich
belasten, die Ausnutzung wäre zusätzlich vermindert. Häufige, kleine Mahlzeiten, gleichmäßig über
den Tag verteilt, sind daher sinnvoll. Gönnen Sie sich öfter mal eine kleine Zwischenmahlzeit. Ein
paar Anregungen dazu finden Sie unten. Gründliches Kauen unterstützt zusätzlich die Verdauungsleistung.
» Trinken mit Köpfchen…
Der Körper verliert täglich etwa 2 - 2,5 Liter Flüssigkeit, die ersetzt werden muss. Einen Flüssigkeitsmangel
erkennt man schnell daran, dass man müde und unkonzentriert wird. Der Mund ist trocken,
die Lippen werden rissig. Daher trinken Sie am besten gleichmäßig über den Tag verteilt, bevor
Durstgefühl auftritt. Der Durst ist ein Zeichen dafür, dass bereits Wassermangel im Körper herrscht.
Den Durst richtig löschen mit...
§ stillem, calcium- und magnesiumreichem Mineralwasser
§ Kräutertee, Rotbuschtee, Fenchel- und Kamillentee
§ verdünnten Obstsäften (2 Teile Mineralwasser, 1 Teil Saft)
§ Gemüsesäften (mit etwas Mineralwasser verdünnt)
§ Getreidekaffee, evtl. röststoffarmem Bohnenkaffee oder schwarzem Tee in Maßen
§ Kaffee und schwarzer Tee sind als Genussmittel zu verstehen und daher nur in Maßen zu
genießen.
§ Bitte verzichten Sie ganz auf Alkohol. Er entzieht nicht nur Flüssigkeit, sondern schädigt die
Leber und die Bauchspeicheldrüse.
» Und nun noch ein paar Tipps…
Falls beim Verzehr von Milch und Milchprodukten Blähungen oder sogar Durchfälle auftreten
sollten, liegt möglicherweise eine Milchzuckerunverträglichkeit vor. Dazu können Sie ebenfalls eine
Ernährungsempfehlung anfordern. Vorsicht geboten ist bei Zuckeraustauschstoffen (Sorbit, Mannit
oder Xylit). Größere Mengen an “zuckerfreien” Süßigkeiten können zu Blähungen und Durchfall
führen. Auch Mehlschwitzen sowie lebende Hefe können im Einzelfall Beschwerden verursachen.
» Auf die richtige Zubereitung kommt es an
Das Ziel sollte immer sein, die Speisen möglichst gut verdaulich und nährstoffschonend zuzubereiten.
Vitamine sind oft empfindlich gegenüber Hitze und Licht. Wasserlösliche Vitamine, aber auch
Mineralien und Spurenelemente werden leicht durch Koch- oder Waschwasser aus dem Lebensmittel
„ausgewaschen”. Sie können einen großen Teil dieser Nährstoffe erhalten, indem Sie
§ Erst kurz vor der Mahlzeit zubereiten
§ Die Lebensmittel unter fließendem Wasser waschen
§ Gemüse nicht zu fein zerkleinern
§ Gemüse nur kurz im zugedeckten Topf mit wenig Wasser garen, dass es noch einen
knackigen Biss hat
§ Das Kochwasser von Gemüse weiterverwenden (außer bei Spinat)
§ Kartoffeln mit der Schale garen (Pell- oder Ofenkartoffeln)
§ Reis oder Quinoa nur mit der doppelten Menge Wasser garen, so dass
Sie kein Wasser wegschütten müssen (es enthält wertvolle Mineralien)
§ Fleisch oder Fisch fettfrei dünsten oder backen, nicht braten
» Zwischenmahlzeiten…
§ Täglich eine Banane zum Ausgleich des Kaliumverlustes bei Durchfall
Porridge aus Haferflocken, Wasser, Rosinen und etwas Milch
§ Flockenmüsli aus Sauermilch, Banane, geriebenem Apfel, 4 EL Flocken
(z.B. Hirseflocken) und etwas Honig
§ Instantflocken mit warmer Milch
§ Nussmix aus 1 EL Haselnussmus, je 1/2 Glas Aprikosensaft und stillem Wasser,
etwas Vanille
§ Geriebener Apfel, mit Reisflocken bestreut und mit Reisdrink übergossen
§ Pürierte Früchte der Saison, mit Biobin angedickt und mit etwas Sahne und Vanille
abgeschmeckt
§ Gemüsesaft mit Instanthaferflocken,
§ Gemüsecremesuppe mit Toast


Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


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Mikronährstoffe Kleine Menge, große Wirkung

Mikronährstoffe
Kleine Menge, große Wirkung
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen und Hintergründen für einen erhöhten Bedarf
an Mikronährstoffen vertraut machen und Ihnen helfen, einen vorhandenen Mangel an Mikronährstoffen
auszugleichen.
Die folgende Information gibt einen Überblick über die Funktionen der wichtigsten Vitamine, Mineralstoffe
und Spurenelemente und enthält Empfehlungen zur praktischen Umsetzung im Alltag.
Gesteigerter Bedarf an Nährstoffen
Nie war das Lebensmittelangebot so reichlich und vielfältig wie heute. Errungenschaften der Technik
machen es möglich, dass wir immer bequemer werden und uns weniger bewegen. Die Schattenseite unseres
Daseins im „Schlaraffenland“ ist, dass etwa die Hälfte der Einwohner in den Industrienationen übergewichtig
ist. Trotzdem sind viele Menschen nicht ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Die Nutzung
unseres Planeten hinterlässt reichlich Spuren und fordert unser Immunsystem ständig heraus. Dies erfordert
eine höhere Nährstoffaufnahme als vor 100 Jahren.
Heutzutage sind nahezu alle Obst- und Gemüsesorten ganzjährig verfügbar. Um dies zu gewährleisten, wird
vieles unreif geerntet und ist langen Transportwegen und Lagerzeiten ausgesetzt. Dass dabei die Nährstoffe
oft auf der Strecke bleiben, ist nachvollziehbar. Auch industrielle Verarbeitung, wie z. B. Sterilisieren oder
Zerkleinern, führt zu erheblichen Nährstoffverlusten.
Unser Körper greift bei einer unausgewogenen Ernährungsweise zunächst auf die Nährstoffspeicher zurück,
sodass sich ein Mangel oft erst spät bemerkbar macht; man kann jedoch bereits bei den ersten Anzeichen,
zum Beispiel bei erniedrigten Blutwerten, schon erfolgreich gegensteuern.
Der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann durch verschiedene Faktoren steigen.
Dazu gehören:
Nikotin
Alkohol
Stress
Erkrankungen, die eine verminderte Aufnahmefähigkeit des Darmes mit sich bringen
(wie z. B. Morbus Crohn, Zöliakie oder Colitis Ulcerosa)
psychische und physische Belastungen
intensive Sonneneinstrahlung
Schadstoffe in der Luft, der Nahrung und im Wasser
Schwangerschaft und Stillzeit
Alter
» Makro- und Mikronährstoffe
Makronährstoffe sind Energielieferanten und machen den größten Anteil unserer Ernährung aus.
Dazu gehören Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett.
Zu den Mikronährstoffen gehören rund 45 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch
mehrere Tausend Substanzen pflanzlicher Herkunft (sekundäre Pflanzenstoffe).
Vitamine sind für den Körper essentiell, d.h. sie können gar nicht oder nicht in ausreichender Menge
vom Organismus hergestellt werden. Daher ist eine ausreichende Zufuhr von „außen“ sehr wichtig.
Eine Sonderstellung nimmt hier das Vitamin D ein. Es kann unter Sonneneinstrahlung in der Haut
synthetisiert werden.
Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe und werden in Mengen- und Spurenelemente unterteilt.
Die Nährstoffdichte eines Lebensmittels ist das Verhältnis vom Nährstoffgehalt bezogen auf die
Energie. Anhand der Nährstoffdichte lässt sich die Qualität eines Lebensmittels und somit der
gesundheitliche Wert beurteilen. Je höher die Nährstoffdichte ist, umso günstiger ist das Verhältnis
zwischen dem Nährstoff- und dem Energiegehalt.
Da der Energiebedarf der Menschen in den Industriegesellschaften abgenommen hat, jedoch der
Bedarf an essentiellen Nährstoffen wie z.B. Vitaminen nicht, sollten Lebensmittel mit einer hohen
Nährstoffdichte bevorzugt werden.
Tipp:
Wir sollten Lebensmittel bevorzugen, die reich an wertvollen Vitaminen, Mineralien,
Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen sind, aber arm an Kalorien.
Eine nährstoffreiche Kost bedeutet nicht, dass mehr gegessen werden soll, sondern eine
Optimierung der Lebensmittelauswahl.
» Wann und wie tritt ein Mikronährstoffmangel auf?
Ein Vitamin- und Mineralstoffmangel tritt nicht plötzlich auf, sondern entwickelt sich oft über
Jahre. Bei unzureichender Versorgung werden zunächst die körpereigenen Speicher geleert (dies
kann zum Teil Jahre dauern). Wenn die Speicher erschöpft sind, können die
Stoffwechselfunktionen nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden. Dies kann sich durch
verschiedene Zeichen äußern.
Ein leichter, ernährungsbedingter Mangel lässt sich in der Regel schnell beheben. Oft genügt
schon eine Umstellung auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährungsweise. Hoch im Kurs stehen
dabei pflanzliche Lebensmittel und in kleineren Mengen fettarme tierische Produkte.
Möglicherweise liegt bei Ihnen der Verdacht auf einen Mangel an bestimmten Nährstoffen vor, die
dann einzeln untersucht werden sollten. Die folgenden Übersichten zeigen Ihnen, in welchen
Lebensmitteln sie besonders reichlich vorhanden sind.
» Allgemeine Zeichen eines Nährstoffmangels
Symptom: möglicher Mangel:
Konzentrationsschwäche, Unruhe Eisen, Magnesium, B-Vitamine, Zink
allgemeine Müdigkeit Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium,
Vitamin C, B-Vitamine
Augenflimmern, „Blackout - Hungerzittern“ Kohlenhydrate
Sehstörungen Vitamin A, M-Carotin
Kraftlosigkeit Eisen, Magnesium, B-Vitamine, Eiweiß
Muskelkrämpfe Eisen, Calcium, Kalium, Natrium
Muskelkater Eisen, Magnesium, Calcium
Atemnot, Kurzatmigkeit Eisen, Vitamin B2
Immunstörungen Magnesium, Eisen, Zink, Selen,
Vitamin B6, Vitamin C
» Übersicht der wichtigsten Mineralstoffe und Spurenelemente
Nährstoff
Magnesium
Calcium
Kalium
Zink
Kupfer
Eisen
Selen
Jod
Funktionen
im Organismus
Mineralisierung von Knochen
und Zähnen, Muskel-/Nervenreizbarkeit,
Enzymaktivierung,
beteiligt an Herzfunktion,
beeinflusst Insulinempfindlichkeit
und -ausschüttung
Baustein von Knochen und
Zähnen, stabilisiert Zellmembran,
für Muskelkontraktion und -
entspannung, für Blutgerinnung,
Enzymbaustein
Wasserhaushalt, Säure-Basen-
Haushalt,
Enzymaktivierung, beteiligt an
der
Reizleitung
Enzymbestandteil, bedeuted für
Insulinherstellung, -freisetzung, -
speicherung,
wichtig für Immunsystem,
Antioxidans,
Hautstoffwechsel, Wundheilung
Enzymbaustein, Knochenbaustein,
Nervenbaustein, für Funktion
der roten Blutkörperchen
Baustein der roten
Blutkörperchen,
Sauerstofftransport
Enzymbaustein,
Antioxidans
Schilddrüsenhormone,
Zellwachstum,
Regulation des
Energiestoffwechsels
Vorkommen
im Lebensmittel
Vollkorngetreide, Grünes
Gemüse, Hülsenfrüchte,
Fleisch, Fisch, Milch(-
produkte), Beerenobst
Milch(-produkte),
Vollkorngetreide,
Nüsse, Hülsenfrüchte,
Gemüse, Obst
Fleisch, Gemüse, Obst,
Bierhefe, Kartoffeln,
Quinoa, Hülsenfrüchte,
schwarze Johannisbeeren
(auch Saft)
Fleisch, Fisch, Austern, Ei,
Milch(-produkte), Hülsenfrüchte
(insb. Linsen), Haferflocken,
Weizenvollkornmehl
Innereien, Fisch, Nüsse,
Vollkorn, Hülsenfrüchte,
Pilze
Fleisch, Vollkorn, Spinat,
Erbsen, Champignons,
Hirse, Hafer, Amaranth,
Aprikosen, Sonnenblumenkerne,
Mandeln
Fleisch, Fisch, Innereien,
Nüsse, Hülsenfrüchte,
Vollkorn
Meeresfische, Krustentiere,
jodiertes Speisesalz, Milch(-
produkte)
Zufuhr/Empfehlung
pro Tag
300 - 350 mg
1,0 - 1,2 g
2,0 - 4,0 g
12 - 25 mg
1,5 - 3,0 mg
10 - 20 mg
20 - 100 μg
0,18 - 0,26 mg
Mangelerscheingungen
Kribbeln, Muskelschwäche,
Zittern, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen,
Gefühllosigkeit,
Erschöpfung, Immunstörungen,
Verhaltensprobleme (insb. bei
Kindern)
Kribbeln der Haut, Knochenschwund,
Tetanie (Muskelkrämpfe),
Grauer Star
Übelkeit, Muskelschwäche
Magersucht, Lähmung,
Darmträgheit
Appetitlosigkeit, Geruchs-
/Geschmacksstörung, schlechte
Wundheilung, erhöhte
Infektanfälligkeit, Haarausfall,
Hautprobleme (Ekzeme, Akne),
Immunstörungen, Unwohlsein
Blutarmut, Osteoporose, Nervenund
Immunstörungen, keine
Hautpigmente
Müdigkeit, Infektanfälligkeit,
Blutarmut, Wachstumsstörungen
Muskelstörungen, Schilddrüsen-
und Immunstörungen,
gestörter Abbau von Peroxiden
Kropf, erniedrigter Grundumsatz,
Verhaltens- und
Lernstörungen bei Kindern,
Erschöpfung
» Übersicht der wichtigsten Vitamine
Nährstoff
Vitamin A
Beta-Carotin
Vitamin E
Vitamin D
Funktionen
im Organismus
Wachstum von Haut und
Schleimhäuten, Immunsystem,
Sehvorgang, Antioxidans,
Fortpflanzung
Antioxidans,
Vorstufe von Vitamin A
Antioxidans, antithrombotische
Wirkung, Vitamin-K-Gegenspieler
Einlagerung von Calcium in den
Knochen, Hormon
Vorkommen
im Lebensmittel
Schweineleber, Butter,
Eigelb,Milch
Grüne und rote Gemüse,
Aprikosen
Pflanzenöle: Weizenkeim-,
Mais-, Sonnenblumenöl, Ei,
Nüsse, Ölsaaten, Vollkorn
Fisch, Innereien, Champignons,
Käse, Milch, Butter,
Eigelb
Zufuhr/Empfehlung
pro Tag
0,8 - 1,0 mg
2 - 5 mg
12 - 15 mg
5 μg (15-65 J.)
10 μg (> 65 J.)
Mangelerscheingungen
Nachtblindheit, Schäden der
Hornhaut, Blutarmut, Störungen
der Zahnentwicklung und des
Knochenwachstums
Beeinträchtigung der
Entgiftungsfunktionen und
Antioxidation
Vermehrte Oxidation von Fetten
Rachitis,
Osteomalazie
» Übersicht der wichtigsten Vitamine (Fortsetzung)
Nährstoff
Vitamin C
Vitamin B1
Vitamin B2
Vitamin B6
Folsäure
Niacin
Coenzym Q10
Funktionen
im Organismus
Antioxidans, Immunfunktion,
Wundheilung, Entgiftungsfunktion,
Aufbau und Regeneration
des Bindegewebes
Coenzym*, Erregung von Nerven
Coenzym*, Sehleistung,
Hautstoffwechsel
Coenzym*, Blutbildung,
Methionin-Homocystein-
Stoffwechsel
Blutbildung, Zellbildung,
Coenzym*,
Methionin-Homocystein-
Stoffwechsel
Hautstoffwechsel,
Coenzym im
Energiestoffwechsel
Antioxidans,
Energiestoffwechsel
Vorkommen
in Lebensmittel
Obst (Zitrusfrüchte, exotische
Früchte, Beerenfrüchte),
Paprika, Kohl,
Hagebutte, Sanddorn
Bierhefe, Fleisch, Vollkorn,
Kartoffeln, Milch
Bierhefe, Fleisch, Fisch
Vollkorn, Milch(-produkte).
Gemüse
Fleisch, Fisch, Vollkorn,
Käse, Gemüse, Kartoffeln
Bierhefe, Vollkorn, grüne
Gemüse, Feldsalat,
Tomaten, Kartoffeln
Fleisch, Fisch, Eier, Milch,
Kartoffeln, Vollkorngetreide
Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse
Zufuhr/Empfehlung
pro Tag
100 mg
1,0 - 1,3 mg
1,2 - 1,5 mg
1,2 - 1,5 mg
400 μg
Schwangere:
600 μg
13 - 17 mg
15 - 20 mg
Mangelerscheingungen
Müdigkeit, Leistungsschwäche,
schlechte Wundheilung,
Infektanfälligkeit, Blutungen der
Haut und der Schleimhäute,
Skorbut
Müdigkeit, Gereiztheit,
Muskelschwäche,
Nervenentzündungen
Rhagaden an den Mundwinkeln
Erhöhte Homocystein-Werte
Blutarmut, Neuralrohldefekt
beim Ungeborenen,
Arteriosklerose, erhöhte
Homocysteinwerte
Haut- und Schleimhautveränderungen,
Durchfälle,
Kopfschmerzen, Müdigkeit
Beeinträchtigung der zellulären
Energie-produktion,
mangelhafter Zellschutz,
eingeschränkte Antioxidationt
*Coenzym = Substanz, die an Enzymreaktionen beteiligt ist, sog. „Hilfsstoff“, überträgt z. B. Ionen, Elektronen oder Moleküle
» Nährstoffe schonen – die richtige Zubereitung
Vitamine und andere Mikronährstoffe sind zum Teil sehr empfindlich gegenüber Licht und Wärme.
Salat kann zum Beispiel beim Lagern schon bis zu 90 % seines Vitamingehaltes eingebüßt haben.
Lagern Sie daher Obst und Gemüse nur kurzfristig bei etwa 5-10 °C im Dunkeln. Verzehren Sie es
möglichst frisch und am besten etwa die Hälfte davon als Rohkost
» Tipps zur schonenden Zubereitung
Lebensmittel erst kurz vor der Mahlzeit zubereiten
Lebensmittel nur kurz unter fließendem Wasser waschen
Gemüse nicht zu fein zerkleinern
Gemüse nur kurz im zugedeckten Topf mit wenig Wasser oder im Dampf garen,
so dass es noch einen knackigen Biss hat
Kochwasser von Gemüse weiterverwenden (außer bei Spinat)
gekochtes Gemüse mit feingeschnittenem, rohen aufwerten
Kartoffeln mit der Schale garen (Pell- oder Ofenkartoffeln)
Reis oder Quinoa nur mit der doppelten Menge Wasser garen, so dass Sie kein Wasser
wegschütten müssen (es enthält wertvolle Mineralien)
Fleisch oder Fisch fettfrei dünsten oder backen, nicht braten
» Rezepte
Kräuterflip (4 Portionen)
500 ml Kefir mit 50 g gemischten, gehackten Kräuter und 1/2 ausgepresster Zitrone verquirlen, mit
Kräutersalz, Pfeffer, Knoblauchpulver pikant abschmecken. 10 Haselnüsse hacken und über den
Drink streuen.
Reich an Calcium, Vitamin C, Vitamin E und Magnesium
Daal – indisches Linsengericht (4 Portionen)
250 g rote Linsen waschen und mit Wasser bedeckt ca. 10 Minuten kochen. 1 grüne Chilischote
(oder getrocknete Chilischote) waschen, entkernen und hacken. 2 Tomaten waschen und fein
würfeln. 1 große Zwiebel pellen, würfeln und in 1 EL Olivenöl glasig dünsten. 1 Knoblauchzehe
pellen, hacken und mitdünsten. Die Tomatenwürfel und Chilischote ebenfalls mitdünsten. Die
Zwiebel-Gemüsemasse zu den Linsen geben und alles zusammen 5-10 Minuten ziehen lassen. Mit je
einem 1/2 TL Ingwer, Kardamom, Kümmel pikant abschmecken und mit einem gehackten 1/2 Bund
Petersilie bestreuen.
Dazu passen Naturjoghurt und Vollkornreis oder Wildreis.
Reich an Beta-Carotin, Kupfer, Zink, Kalium, Selen, Folsäure, Vitamin E
Fischfilet mit Paprikasauce (4 Portionen)
Für die Sauce 4 rote Paprikaschoten, gewürfelt, 2 Schalotten, gewürfelt, 1 zerdrückte Knoblauchzehe
und 1 Schuss Weißwein in einen Topf geben und dünsten.
600 g Fischfilet (Kabeljau oder Seelachs) mit Saft einer 1/2 Zitrone beträufeln, pfeffern und
4 Minuten mitdünsten; anschließend vorsichtig herausheben.
Paprikasauce pürieren und abschmecken. Fisch mit der Sauce anrichten und mit 2 EL gehackten
Kräutern (z.B. Dill und Petersilie) bestreuen.
Reich an Jod, Vitamin D, Vitamin C, Vitamin B2, Vitamin B6, Beta-Carotin, Magnesium
Tipps und Variationen:
Es sieht auch ansprechend aus, wenn ein Teil der Paprikawürfel vor dem Pürieren zur Seite gelegt
und danach wieder zur Sauce zugegeben wird.
Quark-Brötchen (4 Portionen)
500 g Weizenvollkornmehl mit 2 TL Backpulver und 2 TL Salz mischen.
500 g Quark und 2 Eier unterkneten. Brötchen formen und nach Belieben in Sesam, Mohn oder
Sonnenblumenkerne tauchen. Bei 180° C etwa 20-30 Minuten backen.
Reich an Calcium, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin A, Selen,
Magnesium, Kupfer, Eisen, Zink, Biotin, Folsäure, Coenzym Q10.
Tipps und Variationen:
Für süße Brötchen 2 EL Honig und evtl. Rosinen und Zimt unterkneten.
» Tipps und Anregungen für eine nährstoffreiche Kost
Tiefgekühlte Lebensmittel bieten mehr Nährstoffe als Konserven in Gläsern und Dosen.
Bevorzugen Sie frische, möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel.
Obst und Gemüse, das gerade Saison hat, ist natürlich gereift und geerntet, d. h. es ist
nährstoffreich und schmeckt besser, im Gegensatz zu Tomaten im Winter aus dem
Treibhaus.
Sprossen oder frische und tiefgefrorene Kräuter eignen sich zur Vitamin- und
Mineralstoffaufwertung der Speisen. Außerdem ergeben frische Kräuter einen intensiveren
Geschmack.
Trinken Sie hochwertige Obst- und Gemüsesäfte, am besten frisch gepresst.
Am besten verwöhnen Sie sich fünf Mal am Tag mit Speisen oder Säften aus Obst und
Gemüse – frei nach dem Motto „Five a day“.
Verwenden Sie öfter mal Ingwer. Er wirkt entzündungshemmend.
Erhitzen Sie Butter möglichst nicht mehrmals, dann bilden sich zellschädigende
Fettabbauprodukte. Diese sind übrigens auch reichlich in Salami und Parmesankäse
enthalten. Ideal wäre es daher, diese Lebensmittel gegen andere auszutauschen (z.B.
Putenbrust, gekochten Schinken, Schnitt- und Frischkäse).
Ist bei Ihnen der Homocysteinspiegel erhöht, essen Sie reichlich Lebensmittel, die viel Vitamin B6 und B12
sowie Folsäure enthalten (B6: Fisch, mageres Geflügel, Getreideprodukte, Kartoffeln, Rosenkohl, Avocados,
grüne Bohnen, Bananen; B12: fettarme Milchprodukte, Spuren in Hülsenfrüchten; Folsäure: Spinat,
Kohlgemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte).
Gerade Frauen haben oft einen erniedrigten Eisenspiegel im Blut. Eisen kommt sowohl in tierischen Produkten
(Rindfleisch, Schweinefleisch) als auch in Pflanzen vor (Amaranth, Hirse, Hafer). Die Aufnahme aus
pflanzlichen Lebensmitteln ist etwas geringer als aus tierischen, lässt sich aber durch Vitamin C verbessern.
Günstig ist z. B. ein Glas Orangensaft oder eine rohe Paprikaschote zum Vollkornbrot oder ein Haferflockenmüsli
mit frischen Früchten.
Jodmangel tritt in unseren Breiten sehr häufig auf. Sinnvoll ist es daher, mindestens 1 x pro Woche Seefisch
zu essen. Gute Jodquellen sind außerdem Champignons, Brokkoli, Möhren und Hüttenkäse. Salzen Sie
sparsam mit jodiertem Speisesalz.
Calcium ist nicht nur wichtig für die Knochen. Viel Calcium finden Sie in Milch und Milchprodukten, Käse,
Sesam oder calciumreichen Mineralwässern. Die frühere Annahme, dass Phosphat (z. B. in Fleisch- und
Wurstwaren und Colagetränken) die Calciumaufnahme verringere, konnte sich nicht bestätigen. Gegenüber
2-3 Portionen Fleisch pro Woche bestehen also keine Bedenken.

Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


Nordhofstr. 173
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Richtig essen und trinken bei leichten Verdauungsstörungen

Richtig essen und trinken
bei leichten Verdauungsstörungen
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen und
Ihnen helfen, die eventuell auftretenden Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung über das
Verdauungssystem soll Ihnen verständlich machen, warum eine angepasste Ernährung sinnvoll ist.
Praktische Tipps und Anregungen sollen Ihnen die Bewältigung des Alltags erleichtern.
Der Verdauungstrakt
Das Verdauungssystem ist ein komplexes System aus verschiedenen Organen. Sie produzieren spezielle
Sekrete, die zum Abbau der Nährstoffe notwendig sind. Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im
Mund (Amylasen aus den Speicheldrüsen). Im Magen wird unter sehr sauren Bedingungen die
Eiweißverdauung eingeleitet. Gelangt der Speisebrei in den Dünndarm, liefern Bauchspeicheldrüse und
Gallenblase ihre Verdauungssekrete. Die Bauchspeicheldrüse bildet in ihrem sogenannten exokrinen Teil
Hilfsstoffe (Enzyme) zur Kohlenhydrat,- Eiweiß- und Fettverdauung. Der endokrine Teil mit den Hormonen
Insulin und Glucagon ist für die Regulation des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Gallensäuren werden in
der Leber gebildet, in der Gallenblase gespeichert und nach der Nahrungsaufnahme in den Dünndarm
abgegeben. Sie werden zum Abtransport der Nahrungsfette vom Darm in den Blutkreislauf benötigt. An der
Darmwand des oberen Dünndarms befinden sich zuckerspaltende Enzyme (Disaccharidasen), die dafür
sorgen, dass Zucker in kleine Untereinheiten gespalten wird, um dann in den Blutkreislauf transportiert
werden zu können. Dieser Transport (Resorption) beginnt im oberen Dünndarm und setzt sich durch den
gesamten Darmtrakt fort. Im Dickdarm werden hauptsächlich Mineralien, Spurenelemente und Wasser
resorbiert.
Der Darm, insbesondere der Dickdarm, enthält eine große Anzahl Bakterien, die verschiedene Aufgaben
erfüllen. Zum einen schützen sie uns vor Infektionskrankheiten, zum anderen liefern sie durch ihre
Stoffwechselprodukte wichtige Nährstoffe für die Darmschleimhaut. Wahrscheinlich tragen sie auch
geringfügig zur Vitaminversorgung bei.
» Leichte Verdauungsstörungen
Verdauungsstörungen können verschiedene Ursachen haben. Ihre Schwere und Ausprägung richtet
sich nach den betroffenen Organen. Liegt beispielsweise eine Lebererkrankung oder ein Leiden der
Gallenblase bzw. des Gallengangs vor, muss mit einer verminderten Fettverdauung gerechnet
werden.
Da die Bauchspeicheldrüse unter anderem Sekrete für die Verdauung aller Hauptnährstoffe (Kohlenhydrate,
Fett und Eiweiß) liefert, ist bei einer Erkrankung des Organs die Verdauungsleistung bei
diesen Nährstoffen verringert. Meist tritt die mangelnde Fettverdauung in den Vordergrund (fettige
Durchfälle). Bildet der Magen nicht ausreichend Magensäure, wird die Eiweißverdauung nicht
ausreichend angeregt. Völlegefühl und Blähungen sind mögliche Folgen. Schädigungen des
Dünndarms können, je nach betroffener Region, eine verminderte Kohlenhydratverdauung (z.B.
Milchzucker) oder allgemein eine reduzierte Nährstoffaufnahme in den Blutkreislauf nach sich
ziehen. Nahrungsrückstände im Darm werden von den dort lebenden Bakterien unter Bildung von
Gasen, Säuren und anderen Abbauprodukten verstoffwechselt. Es kann zu beschleunigten Darmbewegungen,
Blähungen und Durchfällen kommen. Die Bildung von Darmgasen durch Bakterien
kann im Extremfall auf das Zehnfache ansteigen.
Im Dickdarm findet die Aufnahme (Resorption) von Wasser und Elektrolyten statt. Er ist also der Ort,
an dem der Stuhl eingedickt wird. Besteht eine Erkrankung des Dickdarms, kann dem Stuhl nicht
ausreichend Wasser entzogen werden. Es kommt zum Durchfall mit Elektrolytverlusten.

» Prinzip der Ernährungstherapie
Die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe werden nicht vollständig verwertet. Das Hauptziel
ist daher, einem Mangel vorzubeugen oder einen bereits bestehenden Mangel auszugleichen.
Gleichzeitig sollen zur Vermeidung von Beschwerden unverträgliche Lebensmittel ausgeschaltet
werden. Dies wird durch eine leicht verdauliche, nährstoffreiche Kost (leichte Vollkost) erreicht.
Wichtig ist eine Aufteilung in mindestens fünf kleine Mahlzeiten, sowie immer gut zu kauen, um die
Verdauungsleistung zu verbessern. Bereits vor über 100 Jahren wurden den Bad Homburger
Kurgästen grundlegende Ratschläge nahegelegt, die nichts an Aktualität eingebüßt haben:
An die Kurgäste in Bad Homburg
Halte Maß in allen Dingen und genieße nicht mehr,
als Du zur Sättigung brauchst.
Iss und trink nur tadellos Gutes.
Genieße während der Kur nur leicht verdauliche Speisen.
Nach Dr. med. Fr. Hoeber, 1885
» Ballaststoffreich und trotzdem verträglich – nicht unbedingt ein Widerspruch
Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile mit verschiedenen, gesundheitsfördernden
Eigenschaften. Dies gilt für den gesunden Organismus und kann nicht uneingeschränkt auf
Patienten mit Erkrankungen des Verdauungstraktes übertragen werden, insbesondere hinsichtlich
grober Körner- oder Rohkost. Wenn ballaststoffreiche Speisen zu Völlegefühl und Blähungen führen,
ist es ratsam, sich an die persönliche Toleranzschwelle heranzutasten und mit leicht verträglichen
Lebensmitteln zu beginnen. Ballaststoffarme Gemüsesorten wie geschälte Tomaten, Chicoree,
Zucchini, junger Kohlrabi und Chinakohl können in kleinen Mengen auch roh verzehrt werden, falls
es vertragen wird.
» Welche Lebensmittel sind möglichst zu meiden?
Die Verträglichkeit von Lebensmitteln kann individuell sehr unterschiedlich sein, so dass Sie selbst
herausfinden müssen, welche Speisen Ihnen bekommen. Daher sind die gezeigten Übersichten
nicht als pauschale Erlaubt- oder Verbotslisten zu verstehen. Sie spiegeln nur die Erfahrungen
wieder, welche Lebensmittel in der Regel gut oder weniger gut vertragen werden.
Ist in dieser Liste das eine oder andere Ihrer Lieblingsnahrungsmittel aufgeführt, testen Sie es am
besten einmal in ganz kleinen Mengen aus oder versuchen Sie einfach, es etwas schonender
zuzubereiten.
» Gut verträglich sind meistens…
zartes, junges Gemüse, Blattsalate
leichte Vollkornprodukte wie Schleime oder Breie aus Flocken oder Schrot
ungesüßte Fertigmüslis
Naturreis, Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen
feinkrumige Vollkornbrote, Vollkornknäckebrot und -Zwieback
feine Vollkornbackwaren
Teigwaren, Kartoffeln
Eier, Quark, magerer Fisch, Geflügel, Kalbfleisch
Obst, möglichst reif und säurearm, insbesondere ballaststoffarme Sorten
wie Melonen und Passionsfrüchte, aber auch Bananen
Honig, Obstkraut und Obstmus in kleinen Mengen
in kleinen Mengen kaltgepresste Öle, ungehärtetes Kokos- und Palmfett,
Butter, Nussmus
stilles Mineralwasser, Tee (Rotbusch, Kräuter, dünner Schwarztee),
Schon- und Getreidekaffee, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte
» Vorsicht bei…
fettgebackenen, frittierten und gebratenen Speisen, gehärteten Fetten
gepökelten und geräucherten Fleischwaren
fettem Fleisch und Fisch, Schweineschmalz
Fischkonserven und -Marinaden
Fetten oder scharfen Käsesorten
unreifem Obst, säurereichen Obstsäften
Pflaumen, Kirschen, Nüssen, Blätterteiggebäck
Hülsenfrüchten, Pilzen, Paprika, Lauch, Zwiebeln
grobem Vollkornbrot, frischem Brot und ganzen Getreidekörnern
Süßigkeiten, Lebensmitteln mit Zuckeraustauschstoffen (Sorbit, Xylit, Mannit)
Bohnenkaffee (nicht von Reizstoffen und Koffein befreit)
kohlensäurereichen Getränken und Alkohol
» Auf die richtige Zubereitung kommt es an
Vitamine sind oft empfindlich gegenüber Hitze und Licht. Wasserlösliche Vitamine, aber auch Mineralien und
Spurenelemente werden leicht durch Koch- oder Waschwasser aus dem Lebensmittel »ausgewaschen«.
Durch eine nährstoffschonende Zubereitungsweise, zu leicht verdaulichen Speisen, bleibt ein großer Teil
dieser Nährstoffe erhalten.
Speisen erst kurz vor der Mahlzeiten zubereiten
Lebensmittel unter fließendem Wasser waschen
Gemüse nicht zu fein zerkleinern
Gemüse nur kurz im zugedeckten Topf mit wenig Wasser garen, dass es noch einen
knackigen Biss hat
Kochwasser von Gemüse weiterverwenden (außer bei Spinat)
gekochtes Gemüse mit feingeschnittenem rohen aufwerten
Gebratenes mit Küchenkrepp abtupfen Kartoffeln mit der Schale garen (Pell- oder
Ofenkartoffeln)
Reis oder Quinoa nur mit der doppelten Menge Wasser garen, so dass Sie kein Wasser
wegschütten müssen (es enthält wertvolle Mineralien)
Fleisch oder Fisch fettfrei dünsten oder backen, nicht oder nur leicht braten
Rührei oder Omelett im oder über dem Wasserbad herstellen. Bei Omelett genügt die
Zugabe von 5 g Butter
mit reichlich frischen oder tiefgefrorenen Kräutern würzen, wenig salzen
» Rezepte
Apfelreis
Vollkornreis in Reisdrink oder Magermilch weich kochen, Apfelkompott untermischen und mit etwas
Zimt und Vanille abschmecken.
Tortillas aus Maismehl
2 Tassen Maismehl, 1 gute Tasse warmes Wasser und etwas Salz durchkneten, eine Stunde ruhen
lassen, zu Kugeln formen, ausrollen und in einer fettfreien Pfanne von beiden Seiten backen, dazu
Kompott oder gedünstetes Gemüse oder eine milde Hackfleischsoße.
Leckeres für zwischendurch...
Fruchtgelee: Obstsaft mit Johannisbrotkernmehl anrühren, dazu Vanillejoghurt
Porridge aus Haferflocken, Wasser, Obst und etwas Milch
Flockenmüsli aus Sauermilch, Banane, geriebenem Apfel, 4 Essl. Flocken (z.B. Hirseflocken)
und etwas Honig
Nussmix aus 1 Essl. Haselnussmus, je 1/2 Glas Aprikosensaft und stillem Wasser, etwas
Vanille
Gemüsesaft mit Instanthaferflocken und wenig Sahne
Gemüsecremesuppe mit Toast
Reiswaffeln oder Knäckebrot mit Frischkäse und Banane oder Kräutern

Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
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Ballaststoffreiche Kost bei einer verminderten Säuerungsflora im Darm

Ballaststoffreiche Kost
bei einer verminderten Säuerungsflora im Darm
Diese Übersicht zeigt Ihnen die wesentlichen Zusammenhänge zwischen der Darmflora und der Ernährungsweise
auf. Die praktischen Tipps und Rezeptideen sollen Ihnen die Ernährungsumstellung erleichtern.
Was ist eine normale Darmflora?
Der Darm, insbesondere der Dickdarm, enthält eine große Anzahl Bakterien, die verschiedene Aufgaben
erfüllen. Sie schützen uns vor Infektionskrankheiten und liefern der Darmschleimhaut durch ihre Stoffwechselprodukte
wichtige Nährstoffe, indem sie unverdaute Nahrungsbestandteile abbauen. Wahrscheinlich
tragen sie auch geringfügig zur Vitaminversorgung bei. Die Mikroben sind, was ihren Stoffwechsel
angeht, sehr flexibel. Sie richten sich weitestgehend nach dem Substratangebot, d.h. sie verstoffwechseln
Nahrungsbestandteile, die unser Verdauungssystem nicht verwertet hat, zum Beispiel Ballaststoffe. Zusätzlich
können sie sich auch von Zellresten ernähren, denn die menschliche Darmschleimhaut erneuert sich
ständig und sondert laufend abgestorbene Zellen ab.
Auch wenn die Flora jedes Menschen individuell geprägt ist, konnten in aufwendigen Studien an großen
Probandengruppen gewisse Regelmäßigkeiten hinsichtlich der Zusammensetzung und der Keimzahlbereiche
beobachtet werden. Man schätzt, dass der menschliche Darm etwa 500 verschiedene
Bakterienarten beherbergt. Die Gesamtkeimzahl wird auf etwa 1012 pro Gramm Stuhl geschätzt, das
entspricht etwa einem Drittel der Stuhlsubstanz. Die Bakterien werden aufgrund ihrer Stoffwechselaktivität
als Säuerungskeime bzw. Fäulniskeime bezeichnet. Wenn das Verhältnis dieser Keimgruppen ausgewogen
ist, liegt im Darm ein leicht saures Milieu vor. Dies kann man durch eine pH-Wert-Messung in der Stuhlprobe
überprüfen.
» Einfluss der Ernährung auf die Darmflora
Ein Teil unserer Nahrung wird im Verdauungssystem in kleine Bruchstücke gespalten und vom
Dünndarm in den Blutkreislauf abgegeben. Von dort aus werden die Abbauprodukte im Körper
verteilt und dem Bau- und Energiestoffwechsel zur Verfügung gestellt. Es kann jedoch meist nicht
alles verdaut werden, was gegessen wurde, insbesondere dann nicht, wenn es sich um üppige
Mahlzeiten oder schwerverdauliche Speisen handelt. Es erreicht also ein gewisser Anteil der
aufgenommenen Nahrung unverändert den Dickdarm. Dort wird sie von den Bakterien unter
anderem zu Gasen verstoffwechselt.
Je mehr unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm gelangen, umso mehr Gase werden
gebildet (hauptsächlich geruchlose wie Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan sowie Spuren
geruchsaktiver Substanzen). Bei einer fett- und eiweißreichen Ernährungsweise gelangen viele
Nahrungsreste in den Dickdarm, die von Keimen der Fäulnisflora verwertet werden können. Die
Abbauprodukte sind für den menschlichen Organismus nicht nur unbrauchbar, sie belasten die
Leber, können zum Teil Blähungen verursachen, einige gelten sogar als krebsfördernd.
Werden dagegen reichlich Kohlenhydrate und Ballaststoffe verzehrt (in Getreide, Gemüse, Obst),
wird die Stoffwechselaktivität der Säuerungsflora gefördert. Deren Abbauprodukte fördern die
Darmperistaltik, liefern der Darmschleimhaut wichtige Nährstoffe, tragen zur Abwehr gegenüber
Krankheitserregern bei und sorgen für ein Milieu im Darm, welches das Wachstum von
unerwünschten Fäulniskeimen unterdrückt. Durch eine Ernährungsumstellung lässt sich die
Darmflora in gewissen Grenzen beeinflussen, daher ist es sinnvoll, durch eine gezielte
Ernährungsweise das Nährstoffangebot für die Fäulniskeime zu reduzieren und das Wachstum der
Säuerungsflora zu fördern.
» Prinzip der Ernährungsmaßnahme
Durch einen gezielten Austausch ballaststoffarmer gegen ballaststoffreiche Lebensmittel soll der
Säuerungsflora im Darm mehr Nahrung zur Verfügung gestellt werden. Unerwünschte Fäulniskeime
werden verdrängt. Während eine vollwertige Mischkost mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag
enthält, werden für die ballaststoffreiche Kost mind. 50 Gramm Ballaststoffe am Tag empfohlen.
Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, die von den menschlichen Verdauungsenzymen
nicht verdaut werden können. Sie gelangen daher nahezu unverändert in den Darm und können
ganz oder zumindest teilweise von den Darmbakterien verwertet werden. Die Abbauprodukte
(kurzkettige Fettsäuren) regen die Darmtätigkeit an und tragen zur Ansäuerung des Darmmilieus
bei. Ballaststoffe werden aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften als Füll- und Quellstoffe
eingeteilt. Insbesondere Getreideballaststoffe haben eine sehr gute Quellfähigkeit. Der Stuhl wird
locker und voluminös.
» Ballaststoffreiche Kost im Überblick
§ 5-6 Mahlzeiten am Tag
§ reichlich Flüssigkeit
(> 2 Liter am Tag, am besten Mineralwasser, Saftschorle, Früchte- und Kräutertee)
§ 1-2 Mal täglich Vollkornmüsli
§ den Mahlzeiten möglichst Nüsse, Keime, Ölsaaten, Kleie oder Leinsamenschrot zufügen
§ Süßspeisen mit Frisch- oder Trockenobst aufwerten
§ reichlich Gemüse und Hülsenfrüchte (0,5-1 kg / Tag)
§ reichlich Frischobst (0,5-1 kg / Tag)
§ Calciumreiche Lebensmittel bevorzugen
» Ernährungstipp: Viel Calcium ist in…
§ einigen Mineralwässern (z.B. St. Margarethen- und Elisabethquelle, Rietenauer
Mineralwasser, Förstina Sprudel, Fortuna Quelle, Wildbergquelle, Luisenbrunnen)
§ Sesam, Amaranth, Leinsaat, Haselnüssen, Feigen
§ Sojaprodukten, Kichererbsen, weißen Bohnen
§ Garten- und Brunnenkresse, Grünkohl, Fenchel, Broccoli, Mangold, Spinat, Porree,
Bleichsellerie
» Wie soll die Umstellung erfolgen?
Da nicht jeder sofort eine ballaststoffreiche Kost verträgt, sollte die Kost schrittweise und schonend
umgestellt werden. Oft wird z.B. am Anfang kein Vollkornbrot vertragen, es kann zu Blähungen
kommen. Beginnen Sie zunächst damit, nach und nach neue Lebensmittel auszuprobieren.
Tauschen Sie nach Geschmack einfach Lebensmittel aus der rechten Spalte gegen Produkte aus der
linken Spalte der Tabelle „ballaststoffreiche und ballaststoffarme Lebensmittel” aus. Steigern Sie die
Mengen zugesetzter Kleie, Samen etc. langsam bis zur angegebenen Höchstmenge.
» Die Prinzipien der Kostumstellung
§ schrittweise Ersatz ballaststoffarmer durch ballaststoffreichere Lebensmittel
§ zunächst Gemüse- und Rohkostanteil erhöhen auf 0,5-1 kg/Tag
§ bei den Brotmahlzeiten Grau- oder Weißbrot zunehmend durch Graham- oder
§ Vollkornbrot ersetzen
§ Ergänzung durch 15-50 g eingeweichtes Leinsamenschrot, eingeweichtes
§ Backobst, Ölsaaten, 15-40 g Sorbit oder 20-40 g Milchzucker
§ ab und zu Flockenmüsli zum Frühstück
§ viel trinken (siehe oben)
» Ballaststoffreiche und ballaststoffarme Lebensmittel
Lebensmittel Ballaststoffreiche Lebensmittel Ballaststoffarme Lebensmittel
§ Brot, Gebäck
§ sonstige Getreideprodukte
§ Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte
§ Obst, Nüsse, Süßes
§ sonstiges
§ Vollkornbrot und -Brötchen,
Kleiegebäck, Knäckebrot,
Grahambrot, Vollkornkekse
und -kuchen, Haferkekse,
Kleiezwieback, Früchtebrot,
Sojabrot und -Mehl, Schrotgebäck
§ Vollkorngetreide, Vollkornreis,
Hirse, Buchweizen, Amaranth,
Quinoa, Teigwaren aus
Vollkorn, Getreidekeimlinge
§ Broccoli, Mais, Rosenkohl,
Kohlgemüse, Möhren, Topinambur,
Artischocken, Speisepilze,
Erbsen, Linsen, Bohnen,
Kichererbsen, Sojabohnen und
deren Sprossen, Tofu (Sojaprodukt),
Sojateigwaren,
Lauch, Kartoffeln, Kresse,
rote Bete
§ frisches Obst und Kompott
(insbes. Quitte, Heidelbeeren),
Passionsfrucht, Trockenobst,
Nüsse
§ Kleieprodukte, Kokosraspel,
Ölsaaten wie Leinsamen,
Sesam, Sonnenblumenkerne,
Mohn), Johannisbrotkernmehl,
Guarkernmehl, Pektin
§ Weißbrot, Brötchen,
Toastbrot, helles Mischbrot,
Kekse und Kuchen
aus hellem Auszugsmehl
§ polierter Reis, Teigwaren
aus hellem Auszugsmehl
§ Blattsalate, Chicoree,
Salatgurke, Zucchini,
geschälte Tomate und
Aubergine, Spargel,
Blattspinat, Chinakohl,
Eisberg- und Feldsalat,
Kohlrabi
§ Obstsäfte und -Gelees,
Pudding, Cremespeisen,
Süßigkeiten
§ Lebensmittel tierischer
Herkunft wie Eier, Fleisch,
Fisch, Milch1) und Milchprodukte1)
1) Milch enthält Lactose
(Milchzucker), welcher für manche
Personen schwer verdaulich ist
und dann eine Ballaststoffwirkung
entfalten kann.
Verzichten Sie nach Möglichkeit auf die Einnahme von Weizen- oder Haferkleie. Bevorzugen Sie
ballaststoffreiche Nahrungsmittel, wie Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst. In
Ausnahmefällen können unterstützend wasserlösliche Ballaststoffe, z.B. Inulin, verzehrt werden.
Dabei sollte auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden.

» Rezeptbeispiele
Winter-Müsli (1 Portion)
4 EL Vollkornhaferflocken
1 EL geschroteter Leinsamen
1 TL ungeschwefelte Rosinen
150 g Kefir
Apfel
Apfelsine
2 TL Honig
1 EL ungesüßter Sanddornsaft
Haferflocken, Leinsamen und Rosinen mit dem Kefir mischen. Den Apfel entkernen und mit der
Schale ins Müsli reiben. Apfelsine schälen, in Stücke teilen und dazugeben. Mit dem Honig und dem
Sanddornsaft abschmecken.
Vollkornspaghetti mit Pilzen (2 Portionen)
200 g Vollkornspaghetti in reichlich Wasser bissfest kochen. 300 g frische Champignons putzen, in
Scheiben schneiden und mit 1 großer Zwiebel in wenig Fett dünsten. Mit 1 EL Zitronensaft, etwas
Gemüsebrühe, Pfeffer und Sesam abrunden.
Getreidesalat mit Gemüse (2 Portionen)
120 g Getreidekörner nach Geschmack mit 500 ml Gemüsebrühe weich kochen. 200 g Gemüse nach
Wahl putzen, klein schneiden und zu den Körnern geben. Aus 2 - 3 EL Sonnenblumenöl, etwas Senf
und Rotweinessig ein Dressing anrühren, mit Knoblauch, Pfeffer und Schnittlauch abrunden.
Pikanter Brotaufstrich: Linsenpüree
100 g rote Linsen unter fließendem Wasser waschen und mit 200 ml Wasser und etwas Bohnenkraut
etwa eine halbe Stunde weich kochen. Je 1/2 TL Basilikum und Oregano fein schneiden und zu den
Linsen geben. 1/4 TL Thymian fein schneiden und ebenfalls dazufügen, mit 1 kleinen Peperonischote,
fein geschnitten, 2 EL Tomatenmark, etwas Salz oder Kräutersalz, Cayennepfeffer und
Knoblauch würzen.
Schneller Fruchtaufstrich
500 g getrocknete, ungeschwefelte Aprikosen oder Pflaumen mit 100 ml heißem Wasser über Nacht
einweichen, am nächsten Morgen pürieren, 1 Prise Zimt hinzufügen.
Schwedische Getreidegrütze (Kruska)
25-30 g Hafergrütze, 15 g Weizenkleie, 25-30 g Backobst (eingeweicht) in reichlich Wasser gar
kochen und mit etwas Zimt abschmecken.
» Noch ein paar Tipps…
§ Genießen Sie zwischendurch öfter mal Obst, Trockenobst oder Fruchtschnitten und trinken
Sie stets reichlich.
§ Genießen Sie zwischendurch öfter mal Obst, Trockenobst oder Fruchtschnitten und trinken
Sie stets reichlich.
§ Probieren Sie neue Rezepte für Aufläufe mit Getreide oder Hülsenfrüchten aus (z.B. Dinkel,
Weizen, Hirse, Linsen u. a.).
§ Sorgen Sie für reichlich Bewegung, das bringt auch den Darm in Schwung.
§ Greifen Sie auf keinen Fall zu Abführmitteln, die eine Verstopfung nur fördern.

Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


Nordhofstr. 173
32130 Enger

Tel.:05224 - 994677

Mobil : 0171 - 6173744

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Eiweiß- und fettreduzierte Kost bei einer vermehrten Fäulnisflora im Darm

Eiweiß- und fettreduzierte Kost
bei einer vermehrten Fäulnisflora im Darm
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen und
Ihnen helfen, die eventuell auftretenden Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung über die
Funktion der Darmflora soll Ihnen verständlich machen, warum eine angepasste Ernährung sinnvoll ist.
Praktische Tipps und Anregungen werden Ihnen die Bewältigung des Alltags erleichtern.
Was ist eine normale Darmflora?
Der Darm, insbesondere der Dickdarm, enthält eine große Anzahl Bakterien, die verschiedene Aufgaben
erfüllen. Sie schützen uns vor Infektionskrankheiten und liefern der Darmschleimhaut durch ihre Stoffwechselprodukte
wichtige Nährstoffe, indem sie unverdaute Nahrungsbestandteile abbauen. Wahrscheinlich
tragen sie auch geringfügig zur Vitaminversorgung bei. Die Mikroben sind, was ihren Stoffwechsel
angeht, sehr flexibel. Sie richten sich weitestgehend nach dem Substratangebot, d.h. sie verstoffwechseln
Nahrungsbestandteile, die unser Verdauungssystem nicht verwertet hat. Zusätzlich können sie sich auch von
Zellresten ernähren, denn die menschliche Darmschleimhaut erneuert sich ständig und sondert laufend
abgestorbene Zellen ab.
Auch wenn die Flora jedes Menschen individuell geprägt ist, konnten in aufwendigen Studien an großen
Probandengruppen gewisse Regelmäßigkeiten hinsichtlich der Zusammensetzung und der
Keimzahlbereiche beobachtet werden. Man schätzt, dass der menschliche Darm etwa 500 verschiedene
Bakterienarten beherbergt. Die Gesamtkeimzahl wird auf etwa 1012 pro Gramm Stuhl geschätzt, das
entspricht etwa einem Drittel der Stuhlsubstanz. Die Bakterien werden aufgrund ihrer Stoffwechselaktivität
als Säuerungskeime bzw. Fäulniskeime bezeichnet. Wenn das Verhältnis dieser Keimgruppen ausgewogen
ist, liegt im Darm ein leicht saures Milieu vor. Dies kann man durch eine pH-Wert - Messung in der Stuhlprobe
überprüfen.
» Einfluss der Ernährung auf die Darmflora
Ein großer Teil unserer Nahrung wird im Verdauungssystem in kleine Bruchstücke gespalten und
vom Dünndarm in den Blutkreislauf abgegeben. Von dort aus werden die Abbauprodukte im Körper
verteilt und dem Bau- und Energiestoffwechsel zur Verfügung gestellt. Es kann jedoch meist nicht
alles verdaut werden, was gegessen wurde, insbesondere dann nicht, wenn es sich um üppige
Mahlzeiten oder schwerverdauliche Speisen handelt. Also erreicht ein gewisser Anteil der
aufgenommenen Nahrung den Dickdarm unverändert. Dort wird sie von den Bakterien unter
anderem zu Gasen verstoffwechselt. Je mehr unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm
gelangen, umso mehr Gase werden gebildet (hauptsächlich geruchlose wie Kohlendioxid,
Wasserstoff und Methan sowie Spuren geruchsaktiver Substanzen).
Bei einer fett- und eiweißreichen Ernährungsweise gelangen viele Nahrungsreste in den Dickdarm,
die von Keimen der Fäulnisflora verwertet werden können. Die Abbauprodukte sind für den
menschlichen Organismus nicht nur unbrauchbar, sie belasten die Leber, können zum Teil
Blähungen verursachen, einige gelten sogar als krebsfördernd. Werden dagegen reichlich
Kohlenhydrate und Ballaststoffe verzehrt (Getreide, Gemüse, Obst), wird die Stoffwechselaktivität
der Säuerungsflora gefördert. Deren Abbauprodukte fördern die Darmperistaltik, liefern der
Darmschleimhaut wichtige Nährstoffe, tragen zur Abwehr gegenüber Krankheitserregern bei und
sorgen für ein Milieu im Darm, welches das Wachstum von unerwünschten Fäulniskeimen
unterdrückt. Durch eine Ernährungsumstellung lässt sich die Darmflora in gewissen Grenzen
beeinflussen, daher ist es sinnvoll, durch eine gezielte Ernährungsweise das Nährstoffangebot für
die Fäulniskeime zu reduzieren.
» Prinzip der Ernährungsmaßnahme
Mit unserer üblichen Mischkost nehmen wir oft mehr Eiweiß und Fett auf, als wir benötigen. Der
durchschnittliche Fettverzehr beträgt in Deutschland etwa 130 Gramm am Tag, das ist etwa das
Doppelte der empfohlenen Zufuhr. Beim Eiweiß sind es oft mehr als 70 Gramm statt der
empfohlenen 50-60 Gramm am Tag. Prinzip der Ernährungsumstellung ist daher, den Fett- und
Eiweißverzehr auf ein gesundes Maß zu bringen, um der Fäulnisflora im Darm das Leben zu
erschweren.
Dies erreicht man am besten durch einen gezielten Austausch bestimmter Lebensmittel. Ideal wäre
auch eine ovo-lacto-vegetabile Kostform, die neben pflanzlichen Lebensmitteln Eier, Milch und
Milchprodukte enthält. Auf Fisch oder Fleisch muss jedoch nicht unbedingt verzichtet werden. 2-3
Portionen mageres Fleisch oder Fisch pro Woche können den Speisezettel sinnvoll ergänzen.
» So sparen Sie Fett und Eiweiß ein…
reichlich Obst und Gemüse essen, davon jeweils etwa die Hälfte roh und gegart
zwischendurch Obst, Müsli oder Vollkornbackwaren
fettarme Käsesorten, möglichst bis 30 % Fett i.Tr., mageren Quark, sowie fettarme
Milchprodukte (1.5 %) bevorzugen
2-3 Mal oder seltener pro Woche Fleisch oder Fisch
magere Fleischsorten (bis 15 % Fett) auswählen, z. B. Geflügel ohne Haut, Wild
(Tipp: Teures Fleisch ist auch oft mager)
als Brotbelag Corned Beef, Kalbfleisch- oder Geflügelsülze, Schinken ohne Rand, magerer
kalter Braten oder vegetarische Brotaufstriche
Weißmehlprodukte (helles Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck) durch Vollkornprodukte
ersetzen. (Tipp: Alternativ können Sie beim Backen auch Weißmehl mit Vollkornmehl
mischen.)
schonend und fettarm garen (Dünsten, Garen in der Folie, z.B. Ofenkartoffeln statt Pommes
frites), nicht frittieren oder in Fett braten
» Wertvolles Eiweiß – weniger ist mehr
Eiweiß ist ein wichtiger Baustoff für unsere Körperzellen. Ohne Eiweiß könnte unsere Verdauung
nicht funktionieren, denn die Enzyme (Katalysatoren) sind ebenfalls Eiweiße. Wir sind jedoch mit
Eiweiß reichlich versorgt. Viele Menschen essen fast doppelt so viel Eiweiß, wie sie benötigen. Wenn
wir besonders wertvolle Eiweiße oder Kombinationen auswählen, kommen wir mit kleineren
Mengen aus. Ideal sind pflanzliche Eiweißlieferanten, zum Beispiel Aufläufe aus Kartoffeln oder
Getreide in Kombination mit tierischen Eiweißlieferanten z.B. Milch und Ei.
Besonders wertvoll sind zum Beispiel
Kartoffel und Ei
Milch und Ei
Weizen und Ei
Kartoffel
Kuhmilch, Käse
Rindfleisch
Soja, Bohnen
Reis, Mais, Roggen
» Fett: Nicht zuviel, aber das richtige
Wir brauchen nur soviel Fett zu essen, wie verwertet werden kann. Leider versteckt sich in vielen
Lebensmitteln eine beachtliche Menge Fett. Wer ahnt schon, dass eine Portion Pommes frites bereits
die Hälfte des täglichen Fettbedarfs liefert? Wir müssten 40 Kilogramm Pellkartoffeln essen, um diese
Menge zu erreichen. Untenstehend sind Beispiele für einen sinnvollen Lebensmittelaustausch
aufgelistet. Genauso wichtig wie die Begrenzung der Fettzufuhr ist die Auswahl der richtigen Fette.
Sie müssen frisch, leicht verdaulich und gut bekömmlich sein. Für Salate empfehlen sich kalt
gepresste Öle. Sahne und Butter sollten sparsam verwendet werden.
» Gewusst wie – austauschen statt verzichten
statt Salami » Corned Beef, magere Sülze, Geflügelwurst
statt Rohem Schinken » gekochten Schinken
statt Croissants » Rosinenbrötchen
statt Plundergebäck » Hefekuchen
statt Torten, Rührkuchen » Bisquit- oder Hefekuchen mit Obst
statt Hart- und Schnittkäse » Frisch- und Weichkäse, mögl. fettreduziert
statt Butter, Margarine » Frischkäse, Salatblätter auf das Brot
statt Brathähnchen » gegarte Hähnchenbrust
statt Pommes frites » Ofen- oder Pellkartoffeln
statt Chips, Flips etc. » Salzstangen, Reiswaffeln
» Pikanter Brotaufstrich: Linsenpüree
100 g rote Linsen unter fließendem Wasser waschen und mit 200 ml Wasser und etwas Bohnenkraut
etwa eine halbe Stunde weichkochen. Je 1/2 TL Basilikum und Oregano feinschneiden und zu den
Linsen geben. 1/4 TL Thymian feinschneiden und ebenfalls dazufügen, mit 1 kleinen
Peperonischote, feingeschnitten, 2 EL Tomatenmark, Cayennepfeffer und Knoblauch würzen.
» Fettgehalt verschiedener Käsesorten
Sorte Fettgehalt i. Tr. Umrechnungsfaktor Fettgehalt absolut
Frischkäse
Quark (mager) 1% 0,3 0,3%
Hüttenkäse 10 % 3%
Doppelrahmfrischkäse 60 % 18%
Weichkäse
Brie, Camembert 50-60 % 0,5 25-30 %
Limburger 40 % 20 %
Romadur 30 % 15 %
Schnittkäse, halbfest
Edamer, Tilsiter 45 % 0,6 27 %
Gouda 40 % 24 %
Butterkäse 60 % 36 %
Hartkäse
Bergkäse 45 % 0,7 31,5 %
Cheddar 50 % 35 %
Emmentaler 45 % 31,5 %
Parmesan 32 % 22,4 %



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Nahrungsmittelunverträglichkeiten IgG4-vermittelt

Ernährungsumstellung bei
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
IgG4-vermittelt
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen und
Ihnen helfen, die auftretenden Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung zum Thema IgG4-
vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten soll Ihnen aufzeigen, wie positiv sich eine angepasste
Ernährung im Alltag auswirken kann.
Was sind IgG4-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Bei Ihnen wurde zur Ermittlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ein Allergo-Screen® IgG4 durchgeführt.
In Ihrer Blutprobe wurden erhöhte IgG4-Antikörper gegenüber verschiedenen Lebensmitteln nachgewiesen.
Diese Reaktionen sind nicht mit den üblichen Allergien (IgE-vermittelt) gleichzusetzen und somit
auch nicht durch einen klassischen Allergietest (Prick-Test) feststellbar. Inzwischen weiß man jedoch, dass
Nahrungsmittelunverträglichkeiten häufig IgG4-vermittelt sind. Die Reaktionen treten oft verzögert auf, sind
allerdings in der Regel nicht so heftig wie bei einer klassischen Allergie durch IgE-Antikörper. Manchmal
lassen die Symptome bis zu 3 Tage auf sich warten. IgG4-vermittelte Reaktionen sind mit einer erhöhten
Durchlässigkeit der Darmwand verbunden. Dies führt zu einem vermehrten Kontakt von Immunzellen des
Blutes mit Nahrungsmittelbestandteilen („Antigenen“). Folglich bilden sich mehr allergenspezifische
Antikörper, die dann im Test gemessen werden können.
» Die Reaktion kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern
Blähungen
Verstopfung
Neurodermitis
Kopfschmerzen, zum Teil Migräne
Fließschnupfen
Hyperaktivität
Durchfall
Hautekzeme
Gelenkbeschwerden
Blutdruckveränderungen
chronische Nebenhöhlenentzündungen
chronische Müdigkeit
» Was tun bei einem positiven Allergo-Screen® IgG4-Befund?
Erhöhte IgG4-Antikörperkonzentrationen gegenüber Nahrungsmitteln sprechen für eine intensive
Auseinandersetzung des Immunsystems mit den positiv getesteten Nahrungsmitteln. Ursache
hierfür ist in der Regel eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (erhöhte intestinale
Permeabilität). IgG4-vermittelte Unverträglichkeiten bestehen nur selten zeitlebens. Durch einen
vorübergehenden Verzicht (Elimination) auf die verantwortlichen Nahrungsmittel bilden sie sich
zurück.
Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch IgG4-Antikörper kann es sein, dass täglich bestimmte
Nahrungsmittel verzehrt werden (häufig Kuhmilch!), ohne dass sie je als Ursache von
Krankheitssymptomen verdächtigt wurden. Oft fühlen sich die Betroffenen sogar besser, wenn ein
derartiges Nahrungsmittel gegessen oder getrunken wurde. Sie haben regelrecht ein Verlangen
danach.
» Vorgehensweise bei leichten und deutlichen Reaktionen
Negativ getestete Einzelallergene aus unauffälligen Pools (Klasse 0) sowie mit geringen
Antikörperkonzentrationen der Klassen 1- 2 dürfen bedenkenlos verzehrt werden, sofern keine
Unverträglichkeit anderer Herkunft bekannt ist. Achten Sie jedoch immer darauf, dass Ihre
Ernährung nicht zu einseitig ist. Essen Sie besser abwechslungsreich!
Die Nahrungsmittel mit deutlichen Antikörperkonzentrationen der Klassen 3 und 4 sollten über
einen Zeitraum von 4-6 Monaten nur jeden 4. Tag verzehrt werden. Wenn Sie diesen 4-
Tagesrythmus einhalten, lassen sich Sensibilisierungen gegenüber Nahrungsmitteln abbauen oder
zumindest eine Zunahme von Sensibilisierungen verhindern.
Ausnahme: Milch, Ei, Weizen, Erdnüssen, Fisch, Soja, Krusten- und Schalentieren werden schon ab
einer Klasse 3 eliminiert, wie die Klassen 5-6.
» Vorgehensweise bei ausgeprägten Reaktionen
Auf der Basis der Allergo-Screen® IgG4-Ergebnisse sollten Nahrungsmittel, die mit Antikörperreaktionen
der Klassen 5-6 getestet werden, je nach Antigen und Symptom für mindestens 1 Jahr
nicht mehr verzehrt werden. Das gilt auch für die oben genannten potenziellen Allergene ab einer
mittleren Klasse 3. Die Karenzdauer ist erforderlich, damit das Immunsystem sich wieder
regenerieren kann. Grundsätzlich gilt, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Lebensmittel wieder zu
vertragen, mit der Dauer der Karenzphase steigt. Das Immunsystem hat so mehr Zeit zum
„Vergessen“.
Achtung: Nicht jede positive Reaktion hat eine klinische Relevanz. Nur bei eindeutiger Besserung der
Beschwerden über einen längeren Zeitraum kann von einer behandlungsbedürftigen
Sensibilisierung ausgegangen werden.
» 4-Tagesrhythmus (Rotation)
Werden Lebensmittel der Klassen 2-6 über längere Zeit nicht verzehrt, kann dies zu
Versorgungslücken führen. Um stets das Prinzip „so wenig weglassen wie möglich, aber so viel wie
nötig“ verfolgen zu können und um eine möglichst vielseitige Ernährungsweise gewährleisten zu
können, ist eine zügige Differenzierung der positiv getesteten Lebensmittelpools sinnvoll. Dies
betrifft in erster Linie die Klassen 3, 4, 5 sowie 6 und bedeutet, dass die vormals in Gruppen
getesteten Lebensmittel nun einzeln untersucht werden. So sind die tatsächlichen Verursacher der
Beschwerden zu identifizieren. Nur diese sollen dann ggf. gemieden werden. Bestandteile von
Nahrungsmittelpools, die mit der Klasse 0, 1 oder 2 getestet wurden, können bedenkenlos gegessen
werden, sofern nicht eine Unverträglichkeit anderer Herkunft bekannt ist.
» Besondere Indikationen für einen Pool-Aufschluss
In bestimmten Situationen lohnt es sich, positive Nahrungsmittelpools differenzieren zu lassen.
Ratsam ist ein Aufschluss z.B. bei einem Positivbefund im Milchpool, aber Negativergebnis beim
Kasein; denn: Die Kuhmilch besteht aus verschiedenen Proteinen, die zum Teil hitzeempfindlich,
zum Teil tierartspezifisch sind. Werden die betreffenden Eiweiße identifiziert, kann eventuell auf
wärmebehandelte Milchprodukte oder auf Milch(produkte) anderer Tierarten ausgewichen werden.
Ein Aufschluss des Eipools hingegen erscheint wenig sinnvoll, da sich die Eiproteine in der Regel
nachgewiesen werden konnte?
nicht vollständig trennen lassen. Ein gezieltes Vermeiden von Eigelb oder Eiklar ist also kaum
möglich.
» Welche Alternativen gibt es, wenn viele Pools hochpositiv (Klasse 3-6) sind?
Bestehen hochgradige Sensibilisierungen gegenüber einer breiten Lebensmittelauswahl, müssen
verträgliche Alternativen ermittelt werden. Um sich aufwendige Suchdiäten zu ersparen, ist es
ratsam, von der Untersuchung ausgewählter Zusatzpools (z.B. Obst- und Gemüsepools) Gebrauch zu
machen. Diese Pools enthalten fast nur Lebensmittel, gegen die selten Sensibilisierungen
vorhanden sind. Alle negativ getesteten Lebensmittel können verzehrt werden, sofern gegenüber
diesen keine anderen Unverträglichkeiten vorliegen.
» Unverträglichkeiten anderer Herkunft
Auch wenn im Allergo-Screen® IgG4 einige Nahrungsmittel als unbedenklich getestet wurden, Sie
diese aber nicht vertragen oder sie aus anderen Gründen meiden, ist von deren Verzehr abzuraten.
Zunächst sollte die Ursache abgeklärt werden. Liegt beispielsweise eine Allergie gegen Baum- oder
Gräserpollen vor, kann es aufgrund von Kreuzreaktionen der vorhandenen Antikörper mit ähnlichen
allergenen Strukturen auf Kern-, Steinobst oder Getreide zu lokalen Reaktionen an Zunge, Lippen
oder Augenlidern kommen, ohne dass erhöhte Antikörper im Allergo-Screen® IgE nachgewiesen
werden können. Ein Verzicht auf diese Nahrungsmittel ist trotz des unauffälligen Blutergebnisses in
diesen Fällen zu empfehlen. Eine Auflistung möglicher Kreuzreaktionen stellen wir Ihnen auf
Anfrage gerne zur Verfügung.
» Was tun bei allergieähnlichen Beschwerden, obwohl keine Allergie
Ab und zu treten Reaktionen, wie z.B. Hautausschläge, Juckreiz, Kreislaufbeschwerden, Migräne oder
Übelkeit, nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auf, obwohl weder IgE- noch IgG4-Antikörper
nachweisbar sind. Migräneattacken nach dem Genuss von Schokolade oder Käse und Rotwein,
Hautrötungen nach Räucherfisch, Sauerkraut oder Tomaten sind nicht selten. Die Auslöser der
Beschwerden sind entweder natürlicherweise in diesen Lebensmitteln vorhanden oder entstehen
als Abbauprodukte während der Lagerung bzw. Reifung. Einige können auch als Farb- oder
Konservierungsstoffe zugesetzt sein.
Die Beschwerden, die mit diesen Unverträglichkeiten einhergehen, lassen meist eine Allergie
vermuten. Da der Entstehungsmechanismus ein anderer ist, spricht man hier von Pseudoallergien.
Diese lassen sich durch die Bestimmung der Diaminoxidase-Aktivität im Blut sicher und einfach
nachweisen. Liegt eine Pseudoallergie vor, kann eine spezielle Ernährungsempfehlung angefordert
werden.
Ebenfalls nicht allergisch bedingt ist die Glutenunverträglichkeit (z.B. Sprue, Zöliakie), die wahrscheinlich
auf einer Empfindlichkeit gegenüber dem Getreideklebereiweiß Gliadin beruht und sich
in verschiedenen Ausprägungen äußert. Typische Beschwerden sind unter anderem ein aufgetriebener
Bauch, Blähungen, Durchfall, Migräne und Hautveränderungen. Ein Antikörpertest im
Stuhl kann bereits sehr wertvolle Hinweise liefern. Wiederum völlig andere Ursachen können
Blähbeschwerden nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln auslösen. Beispielsweise
können unverdaute Zuckerbestandteile im Darm zu einer vermehrten Gasbildung führen.
Haben Sie insbesondere nach „zuckerfreien“ Süßigkeiten oder folgenden Obstsorten Blähungen
oder Durchfall, sollte eine Fructose- bzw. Sorbitmalabsorption über einen Atemgastest oder ggf.
auch über eine Stuhluntersuchung abgeklärt werden:
Trockenobst
Äpfel
Birnen
Pflaumen/Zwetschgen
Weintrauben
Treten diese Beschwerden eher nach dem Verzehr von Milchprodukten auf (insbesondere Trinkmilch),
sollte eine Milchzuckerunverträglichkeit abgeklärt werden. Dies ist am besten mit dem
Atemgastest zu erreichen.
» Die ersten Schritte der Ernährungsumstellung
Schreiben Sie für drei Tage auf, was Sie alles verzehrt haben – auch Bonbons, Snacks und Getränke.
Jetzt stolpern Sie vielleicht schon über einige Dinge, die in Ihrem Testergebnis sehr hoch waren und
die Sie täglich aufgenommen haben.
Manches (z.B. bestimmte Obst-, Gemüse- oder Fleischsorten) ist recht gut entbehrlich. Schwieriger
wird es dann bei Grundnahrungsmitteln oder solchen, die sich gern in Fertigprodukten verstecken
(Getreide, Milch, Ei). Hierzu finden Sie unten einige Alternativen.
Viele Alternativprodukte finden Sie in Reformhäusern oder Naturkostläden.
Tauschen Sie zunächst in einfachen Gerichten die betreffenden Zutaten aus und schreiben Sie
zunächst alle neuen Lebensmittel auf – auch Ihr Befinden nach dem Verzehr. So können alle Entwicklungen
von Ihrem Therapeuten und auch von Ihnen selbst jederzeit nachvollzogen werden. Sie
sind auch wichtig, wenn Sie eine Ernährungsberatung erhalten.
» Tipps
Bei einer Unverträglichkeit gegenüber Hühnerei kann zum Kochen und Backen auf Eiersatz
(Reformhaus) zurückgegriffen werden. Zum Binden für Desserts und Soßen eignet sich auch
Johannisbrotkernmehl.
Milch kann teilweise durch Sojaprodukte (z.T. mit Calcium angereichert), Reismilch und Kokosmilch
ersetzt werden. Der Calciumbedarf lässt sich durch calciumreiches Mineralwasser, Nüsse, Samen und
Hülsenfrüchte decken.
Auf sahnige Soßen muss nicht verzichtet werden. Auch hier leisten Produkte auf Sojabasis wertvolle
Hilfe.
Wird kein glutenhaltiges Brotgetreide vertragen, stehen vielfältige Alternativen aus Reis, Mais,
Buchweizen, Hirse, Quinoa und Amaranth zur Verfügung. Ergänzend kann auch auf Soja und
Kartoffeln zurückgegriffen werden. Im Fachhandel gibt es mittlerweile sehr schmackhafte Backmischungen
für die Brot- und Kuchenherstellung.


Dr. med. Rainer Didier
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Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


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Nahrungsmittelallergien

Ernährungsumstellung bei
Nahrungsmittelallergien
(IgE-vermittelt)
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren
Beschwerden vertraut machen und Ihnen helfen, die auftretenden
Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung zum Thema IgEvermittelte
Nahrungsmittelallergien soll Ihnen aufzeigen, wie positiv sich
eine angepasste Ernährung im Alltag auswirken kann.
Wie äußern sich IgE-vermittelte Allergien?
Bei Ihnen wurde zum Nachweis einer Nahrungsmittelallergie ein Allergo-
Screen® IgE durchgeführt. In Ihrer Blutprobe wurden erhöhte IgEAntikörper
gegenüber verschiedenen Lebensmitteln nachgewiesen. Da bei Allergikern das Immunsystem in
einer erhöhten Alarmbereitschaft steht, neigt es zu einer verstärkten Bildung von Abwehrstoffen
(Antikörpern), wenn es Umweltfaktoren, wie z.B. Pollen, Staub, Tierhaare oder Lebensmittel, als „fremd“
erkennt. Eine Allergie ist somit eine übertriebene Reaktion auf, normalerweise nicht krankmachende, oft
völlig natürliche Bestandteile unserer Umwelt oder Nahrung.
Beim ersten Kontakt mit dem Allergen bildet das Immunsystem Antikörper, ohne dass Beschwerden
auftreten. Diesen Vorgang bezeichnet man als „Sensibilisierung“. Das Immunsystem hat sich nun seine
„Feinde gemerkt“ und reagiert beim nächsten Allergenkontakt mit typischen Krankheitszeichen (siehe
unten). Bei einer Allergie durch IgE-Antikörper (Allergie vom Sofort-Typ) setzen die Beschwerden meist
innerhalb weniger Minuten nach Allergenkontakt ein.
» Krankheitszeichen einer Nahrungsmittelallergie
􀂃 Hautsymptome (Rötungen, Juckreiz, Schwellungen)
􀂃 Schwellungen und Juckreiz im Mund und Rachenraum
􀂃 Kratzen im Hals
􀂃 Luftnot
􀂃 Fließschnupfen
􀂃 Erbrechen
􀂃 Bauchkrämpfe
􀂃 Blähungen
􀂃 Durchfälle
􀂃 Kreislaufversagen
» Was tun bei einem positiven Allergo-Screen® IgE-Befund?
Fällt Ihr Allergo-Screen® IgE-Befund positiv aus, ist – in Abhängigkeit von der ermittelten RASTKlasse
– folgende Vorgehensweise zu empfehlen:
Vorgehensweise bei leichten Reaktionen
Negativ getestete Einzelallergene können ebenso wie Nahrungsmittel aus unauffälligen
Allergenpools (RAST 0) bedenkenlos verzehrt werden, sofern keine Unverträglichkeiten anderer
Herkunft vorliegen.
Nicht jeder erhöhte Antikörperwert ist mit einer symptomatischen Reaktion verbunden; Antikörperkonzentrationen
im Bereich der RAST-Klasse 1 oder im unteren Bereich der Klasse 2 (< 1,5 U/l)
deuten oft lediglich auf eine bestehende Sensibilisierung hin. Ob es sich nicht doch um klinischrelevante
Befunde handelt, lässt sich durch eine vorübergehende Elimination (Weglassen) der
betreffenden Lebensmittel überprüfen. Ändert sich das Befinden nach einem Monat nicht, kann von
einer symptomlosen Sensibilisierung ausgegangen werden. Dann können die zuvor gemiedenen
Lebensmittel wieder verzehrt werden, jedoch nicht täglich und nicht in größeren Mengen.
Wurde dagegen durch das Meiden dieser Lebensmittel ein Rückgang der Beschwerden erreicht,
kann über eine kontrollierte Exposition getestet werden, welche(s) Lebensmittel für die
Beschwerden verantwortlich war(en).
Bei einer kontrollierten Exposition geht man folgendermaßen vor:
􀂃 Alles notieren, was verzehrt wird und wie es zubereitet wurde (mit Angabe der Uhrzeit).
􀂃 Notieren von auftretenden Beschwerden (mit Uhrzeit und Dauer des Auftretens).
􀂃 Immer nur eines, der zu testenden Lebensmittel in den Speiseplan aufnehmen.
􀂃 Erst nach frühestens 3 Tagen das nächste Lebensmittel ausprobieren.
􀂃 Wenn möglich, jedes Lebensmittel zuerst gegart probieren, dann drei Tage abwarten.
Danach kann dasselbe Lebensmittel roh getestet werden.
􀂃 Beim Austesten von Getreideprodukten immer erst mit Auszugsprodukten („Weißmehl“)
beginnen. Sie enthalten in der Regel weniger Allergene als Vollkornprodukte.
Achtung: Bei hoch positiven IgE-vermittelten Reaktionen (RAST 3-6) sollte keine Provokation
durchgeführt werden, denn hier besteht die Gefahr schwerer allergischer Reaktionen.
Vorgehensweise bei ausgeprägten Reaktionen
Hohe Antikörperspiegel gehen in der Regel mit Beschwerden einher. IgE-vermittelte
Unverträglichkeitsreaktionen bleiben oft lebenslang oder zumindest über einen Zeitraum von
mehreren Jahren bestehen, so dass auslösende Nahrungsmittel oft für immer bzw. sehr langfristig
gemieden werden müssen. Liegen hohe Werte (RAST 3-6) bei Nahrungsmittelpools (Gruppen
gemeinsam getesteter Lebensmittel) vor, sollten zunächst alle Lebensmittel der betreffenden Pools
gemieden werden. Dies kann allerdings beträchtliche Versorgungslücken verursachen. Um eine
vielseitige Ernährungsweise zu gewährleisten, ist eine zügige Differenzierung der positiv getesteten
Lebensmittelpools sinnvoll. Dies betrifft in erster Linie die RAST-Klassen 3, 4, 5 oder 6 und bedeutet,
dass die jeweiligen Lebensmittel einzeln getestet werden. Denn somit können die tatsächlichen
Verursacher der Beschwerden identifiziert werden. Nur diese brauchen dann
gemieden zu werden.
Besondere Indikation für einen Pool-Aufschluss
In bestimmten Situationen lohnt es sich, positive Nahrungsmittelpools differenzieren zu lassen.
Ratsam ist ein Aufschluss z.B. bei einem Positivbefund im Milchpool, aber Negativergebnis beim
Kasein; denn: Die Kuhmilch besteht aus verschiedenen Proteinen, die zum Teil hitzeempfindlich,
zum Teil tierspezifisch sind. Werden die betreffenden Eiweiße identifiziert, kann eventuell auf
wärmebehandelte Milchprodukte oder auf Milch(produkte) anderer Tierarten ausgewichen werden.
Ein Aufschluss des Eipools hingegen erscheint wenig sinnvoll, da sich die Eiproteine in der Regel
nicht vollständig trennen lassen. Ein gezieltes Vermeiden von Eigelb oder Eiklar ist also kaum
möglich.
Welche Alternativen gibt es, wenn viele Pools hochpositiv (RAST 3-6) sind?
Bestehen hochgradige Sensibilisierungen gegenüber einer breiten Lebensmittelauswahl, müssen
verträgliche Alternativen ermittelt werden. Um sich aufwendige Suchdiäten zu ersparen, ist es
ratsam, von der Untersuchung ausgewählter Zusatzpools (z.B. Obst- und Gemüsepools) Gebrauch zu
machen. Alle Lebensmittel, die negativ getestet werden, können verzehrt werden, sofern kein
begründeter Verdacht auf eine Unverträglichkeit nichtallergischer Herkunft besteht.
Unverträglichkeiten anderer Herkunft
Auch wenn im Allergo-Screen® IgE Nahrungsmittel als unbedenklich getestet wurden, Sie diese aber
nicht vertragen oder sie aus anderen Gründen meiden, verzehren Sie sie nicht. Zunächst sollte die
Ursache der Unverträglichkeit abgeklärt werden. Liegt beispielsweise eine Allergie gegen Baumoder
Gräserpollen vor, kann es aufgrund von Kreuzreaktionen der vorhandenen Antikörper mit
ähnlichen allergenen Strukturen auf Kern-, Steinobst oder Getreide zu lokalen Reaktionen an Zunge,
Lippen oder Augenlidern kommen, ohne dass erhöhte Antikörper im Allergo-Screen® IgE
nachweisbar sind. Ein Meiden der entsprechenden Nahrungsmittel ist trotz des unauffälligen
Blutergebnisses zu empfehlen. Eine Auflistung möglicher Kreuzreaktionen stellen wir Ihnen auf
Anfrage gerne zur Verfügung.
» Was tun bei allergieähnlichen Beschwerden, obwohl keine Allergie
Ab und zu treten Reaktionen, wie z.B. Hautausschläge, Juckreiz, Kreislaufbeschwerden, Migräne oder
Übelkeit, nach bestimmten Lebensmitteln auf, obwohl keine für eine Allergie typischen IgE-Antikörper
nachweisbar sind. Migräneattacken nach dem Genuss von Schokolade oder Käse und Rotwein,
Hautrötungen nach Räucherfisch, Sauerkraut oder Tomaten sind nicht selten.
Die Auslöser der Beschwerden sind entweder natürlicherweise in diesen Lebensmitteln enthalten
oder entstehen als Abbauprodukte während der Lagerung oder Reifung. Auslösende Substanzen
können auch als Farb- oder Konservierungsstoffe zugesetzt sein. Die Beschwerden, die mit diesen
Unverträglichkeiten einhergehen, lassen meist eine Allergie vermuten. Da die Ursache jedoch eine
andere ist, spricht man von sog. „Pseudoallergien“. Diese lassen sich durch die Bestimmung der
Diaminoxidaseaktivität im Blut nachweisen. Liegt eine Pseudoallergie vor, kann über eine gezielte
Ernährungsumstellung eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht werden.
Ebenfalls nicht allergisch bedingt ist die „Glutenunverträglichkeit“ (z.B. Sprue, Zöliakie), die wahrscheinlich
auf einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Getreideklebereiweiß Gliadin beruht und
sich in verschiedenen Ausprägungen äußert. Typische Beschwerden sind unter anderem ein aufgetriebener
Bauch, Blähungen, Durchfall, Migräne und Hautveränderungen. Ein Antikörpertest in
Serum oder Stuhl kann bereits sehr wertvolle Hinweise liefern. Wiederum völlig andere Ursachen
können Blähbeschwerden oder wiederkehrende Durchfälle nach dem Verzehr von Lebensmitteln
auslösen. Haben Sie insbesondere nach „zuckerfreien“ Süßigkeiten oder den folgenden Obstsorten
Blähungen oder Durchfall, sollte eine Fructose- bzw. Sorbitmalabsorption über einen Atemgastest
oder eine Stuhluntersuchung abgeklärt werden:
􀂃 Trockenobst
􀂃 Äpfel
􀂃 Birnen
􀂃 Pflaumen/Zwetschgen
􀂃 Weintrauben
􀂃 Treten diese Beschwerden eher nach dem Verzehr von Milchprodukten auf (insbesondere
Trinkmilch), sollte eine Milchzuckerunverträglichkeit ausgeschlossen werden. Dies ist am
besten mit dem Atemgastest zu erreichen.
nachgewiesen werden konnte?
» Noch ein paar Tipps…
􀂃 Bei einer Allergie gegenüber Hühnerei kann zum Kochen und Backen auf Eiersatz (Reformhaus)
zurückgegriffen werden. Zum Binden für Desserts und Soßen eignet sich auch
Johannisbrotkernmehl.
􀂃 Milch kann teilweise durch Sojaprodukte (z.T. mit Calcium angereichert), Reismilch und
Kokosmilch ersetzt werden. Der Calciumbedarf lässt sich durch calciumreiches
Mineralwasser, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte decken.
􀂃 Viele pflanzliche Allergene (z.B. Steinobst und Karotten) sind hitzeempfindlich. Diese
Lebensmittel sind im gegarten Zustand meist verträglich.
􀂃 Wird kein glutenhaltiges Brotgetreide vertragen, stehen vielfältige Alternativen aus Reis,
Mais, Buchweizen, Hirse, Quinoa und Amaranth zur Verfügung. Ergänzend kann auch auf
Soja und Kartoffeln zurückgegriffen werden. Im Fachhandel gibt es mittlerweile sehr
schmackhafte Backmischungen für die Brot- und Kuchenherstellung.
􀂃 Auf sahnige Soßen muss nicht verzichtet werden. Auch hier leisten Produkte auf Sojabasis
wertvolle Hilfe.
» Hinweis
Diese Ernährungsinformation ersetzt keine ärztliche Therapie bzw. eine Ernährungsberatung und
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Bei Bedarf kann eine individuelle telefonische Ernährungsberatung in Anspruch genommen werden.
Besonders bei sehr ausgeprägten Nahrungsmittelreaktionen erscheint dies sinnvoll.


Dr. med. Rainer Didier
Facharzt für Allgemeinmedizin
Klassische Homöopathie, Ernährungsmedizin, Medizinische Hypnose


Nordhofstr. 173
32130 Enger

Tel.:05224 - 994677

Mobil : 0171 - 6173744

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Milchzuckerunverträglichkeit Laktoseintoleranz

Richtig essen und trinken
bei Milchzuckerunverträglichkeit
Laktoseintoleranz
Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen und
Ihnen helfen, die eventuell auftretenden Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung über die
Funktion des Dünndarms soll Ihnen verständlich machen, warum eine angepasste Ernährung sinnvoll ist.
Praktische Tipps und Anregungen werden Ihnen die Bewältigung des Alltags erleichtern.
» Der Dünndarm – ein Verdauungs- und Transportsystem
Nachdem bereits im Mund und Magen die Verdauung eingeleitet wurde, gelangt der Speisebrei in
den Dünndarm. Dorthin liefern Bauchspeicheldrüse und Gallenblase ihre Verdauungssekrete. Die
Bauchspeicheldrüse bildet zum einen Hilfsstoffe (Enzyme) zur Kohlenhydrat,- Eiweiß- und Fettverdauung
und zum anderen die Hormone Insulin und Glucagon zur Regulation des Blutzuckerspiegels.
Die Gallenflüssigkeit wird in der Leber gebildet, in der Gallenblase gespeichert und nach
der Aufnahme von Nahrungsfetten in den Dünndarm abgegeben. Die Galle wird zum Abtransport
der Fette vom Darm in den Blutkreislauf benötigt. Die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut ist
durch unzählige, fadenförmige Ausstülpungen (Zotten) vergrößert, um den Abtransport der
Nährstoffe in das Blut zu bewältigen. Auf den Zotten des oberen Dünndarms befinden sich zuckerspaltende
Enzyme (Disaccharidasen), die dafür sorgen, dass Zucker in kleine Untereinheiten
gespalten wird, um dann in den Blutkreislauf transportiert werden zu können. Dieser Transport
(Resorption), auch der anderen Nährstoffe, beginnt im oberen Dünndarm und setzt sich durch den
gesamten Darmtrakt fort. Im Dickdarm werden hauptsächlich Mineralien, Spurenelemente und
Wasser resorbiert.
Der Darm, insbesondere der Dickdarm, enthält eine große Anzahl Bakterien, die verschiedene
Aufgaben erfüllen. Sie schützen uns vor Infektionskrankheiten und liefern der Darmschleimhaut
durch ihre Stoffwechselprodukte wichtige Nährstoffe. Wahrscheinlich tragen sie auch geringfügig
zur Vitaminversorgung bei.
» Die Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker
Von einer Laktoseintoleranz sind etwa 15 bis 20 % der deutschen Erwachsenen betroffen. Bezogen
auf die Weltbevölkerung sind es sogar etwa 90 %, denn die Fähigkeit, Milchzucker zu verdauen,
hängt von der Rassenzugehörigkeit ab. Durchschnittlich werden in Deutschland etwa 25 - 30 g
Milchzucker pro Tag verzehrt. Milchzucker besteht aus zwei Untereinheiten, in die er zunächst
gespalten werden muss, ehe er in das Blut abtransportiert werden kann. Diese Spaltung ist abhängig
von einem biologischen Helfer, dem Enzym Laktase, welches von der Dünndarmschleimhaut
gebildet wird. Wenn die Aktivität dieses milchzuckerspaltenden Enzyms vermindert ist, wird die mit
der Nahrung aufgenommene Laktose nicht oder nur zum Teil gespalten. Anstatt in den Blutkreislauf
zu wandern, bleibt der Milchzucker im Darm zurück und wird durch die dort vorhandenen Mikroben
unter Bildung von Gasen und kurzkettigen Fettsäuren verwertet. Völlegefühl, Blähungen und
Durchfall können die Folge sein. Der Milchzucker zieht Wasser an, so dass der Darminhalt verdünnt
wird. Die Fettsäuren fördern zusätzlich die Darmtätigkeit. Die Toleranzschwelle ist individuell: Einige
Personen entwickeln schon bei einer Aufnahme von 8 g Laktose (enthalten in einem Glas Kuhmilch)
Darmbeschwerden.
Es gibt verschiedene Formen der Laktoseintoleranz:
Die primäre Form ist angeboren und sehr selten. Von Geburt an ist keine aktive Laktase vorhanden,
so dass kein Milchzucker verwertet werden kann.
Die erworbene Milchzuckerunverträglichkeit ist die häufigste Erscheinungsform und tritt mit
zunehmendem Alter häufiger auf. Bei der Geburt ist die Aktivität des milchzuckerspaltenden Enzyms
Laktase üblicherweise sehr hoch. Sie nimmt mit steigendem Lebensalter immer mehr ab. Gerade
ältere Menschen vertragen aus diesem Grund keine großen Mengen Milch und Milchprodukte.
Die sekundäre Intoleranz tritt als Folge einer anderen Grunderkrankung auf, in der Regel immer
dann, wenn die Darmschleimhaut durch entzündliche Vorgänge geschädigt wird (z.B. einheimische
Sprue, Zöliakie, Morbus Crohn). Nach einer erfolgreichen Therapie der Grunderkrankung wird
Milchzucker meist wieder gut vertragen.
» Prinzip der Ernährungsmaßnahme
Durch das Meiden von Laktose soll der Darm geschont werden. Da die Verträglichkeitsgrenze bei
jedem Menschen unterschiedlich ist und die meisten geringe Mengen an Milchzucker vertragen, ist
nur sehr selten eine laktosefreie Kost (max. 1 g Laktose/Tag) erforderlich. Oft genügt eine Umstellung
auf eine laktosearme Kost (max. 8-10 g Laktose/Tag). Der gesunde Erwachsene kann dagegen
täglich 20-30 g Laktose aufnehmen.
Vorgehensweise
Unmittelbar nach der Diagnosestellung sollte für den Zeitraum von etwa zwei Wochen ganz auf
milchzuckerhaltige Nahrungsmittel verzichtet werden. Normalerweise lassen die Beschwerden dann
sehr schnell nach.
» Achtung, Milchzucker versteckt sich in…
Milch und allen Milchprodukten
Schokolade, Nougaterzeugnissen, Milchspeiseeis
vielen Fertiggerichten, Fertigmischungen (z.B. Flockenpüree, Backmischungen)
vielen Wurst- und Fleischwaren (z.B. Brühwurst, Leberwurst)
Gebäck, zum Teil in Brot und Brötchen (meist helle Sorten)
manchen Gewürzmischungen
Margarine (Zutatenliste beachten)
vielen Medikamenten, Süßstofftabletten, Zahnpasten
» Die richtige Lebensmittelauswahl
Viele Lebensmittel enthalten Laktose, auch wenn es auf den ersten Blick keine Milchprodukte sind.
Dies gilt insbesondere für Instanterzeugnisse wie Kartoffelpüreepulver, Fertigsuppen, Cremes und
Soßen. Daher sollte unbedingt beim Einkauf von Fertigprodukten die Zutatenliste beachtet werden.
Enthält ein Produkt Molken- oder Süßmolkenpulver, muss auch mit einem gewissen Milchzuckergehalt
gerechnet werden, denn Molke ist reich an Milchzucker. Sinnvoll ist es daher, vorübergehend
ganz auf Fertigprodukte zu verzichten. Auch Brühwürste und Leberwurst enthalten unter
Umständen 1-4 Gramm Laktose / 100 g, da zur Zubereitung häufig industriell gefertigte Würzmischungen
verwendet werden.
Milchzucker ist auch in Schokolade, Sahnebonbons, Pralinen und Eiscreme enthalten. Brot und
Backwaren können zum Teil unter Verwendung von Milch, Milchpulver oder Sahne hergestellt
worden sein. Besonders bei einigen Knäckebrotsorten, Milchbrötchen und Kuchen ist Vorsicht
geboten. Es gibt jedoch genügend Lebensmittel, die garantiert laktosefrei sind. Den besten
Überblick behalten Sie, wenn Sie auf naturbelassene Lebensmittel zurückgreifen.
Reifer Käse enthält in der Regel weniger Milchzucker als junger Käse (< 1% gegenüber 3-4%), da die
Milchsäurebakterien einen großen Teil der Laktose verwertet haben. Joghurt mit lebenden
Milchsäurebakterien (also keine hocherhitzten Sorten), ist meist gut bekömmlich, denn diese Keime
unterstützen die Laktoseverdauung. Allgemein werden gesäuerte Milchprodukte besser vertragen
als ungesäuerte. Die Verträglichkeit von Milch und Milchprodukten wird auch durch Ballaststoffe
gesteigert. Die Verweildauer der Nahrung wird erhöht, so dass die Verdauungsenzyme mehr Zeit
zum Nährstoffabbau haben. Ballaststoffreich sind Hülsenfrüchte, Getreide und Vollkornprodukte
sowie viele Gemüse- und Obstsorten.
Wird der Kalziumbedarf bei einer starken Einschränkung des Milchverzehrs gedeckt? Solange
geringe Mengen Milchzucker vertragen werden und somit laktosearme Milchprodukte verzehrt
werden können, ist die Kalziumversorgung gewährleistet. Ansonsten gilt es, häufiger auf andere
Kalziumreiche Lebensmittel zurückzugreifen.
» Auf der sicheren Seite sind Sie mit…
frischem oder gefrorenem Obst und Gemüse (ohne Zusätze)
Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Getreide, Reis, Nudeln
Fleisch, Fisch, Geflügel (ohne Panade)
Eiern, Öl, pflanzlichen Kaffeeweißern
Zucker, Honig, Sirup, Obstkrauten, Konfitüren
Nüssen, Salz, reinen Gewürzen, frischen Kräutern
Soja- und Reisdrink, „Mandelmilch“, Kokosmilch
Wasser, Tee, Kaffee, Obst- und Gemüsesäften
Sobald Ihre Beschwerden erheblich nachgelassen haben, können Sie Ihren Speisezettel mit laktosearmen
Lebensmitteln erweitern. So tasten Sie sich langsam an Ihre persönliche Verträglichkeitsgrenze
heran. Beginnen Sie am besten mit kleinen Mengen milchzuckerarmer Käsesorten oder
Joghurt mit lebenden Kulturen.
» Wenig Milchzucker ist enthalten z. B. in…
Weinkäse, Weißlacker, Limburger, Romadur, Münsterkäse
Chester, Sandwich-Käsepastete
Schafskäse, Mozzarella
Havarti, Butterkäse, Esrom, mittelaltem Gouda
Jerome, Raclette
Sauermilchkäse (Harzer, Mainzer Handkäse)
Speisequark, Hüttenkäse, Butter, Sahne
» Ernährungstipp: Viel Kalzium ist enthalten in…
Einigen Mineralwässern (St. Margarethen- und Elisabethquelle, Rietenauer
Mineralwasser, Förstina Sprudel, Fortuna Quelle, Wildbergquelle, Luisenbrunnen)
Sesam, Amaranth, Leinsaat, Haselnüssen, Feigen
Sojaprodukten, Kichererbsen, weißen Bohnen
Garten- und Brunnenkresse, Grünkohl, Fenchel, Broccoli, Mangold, Spinat,
Porree, Bleichsellerie
» Der Besuch im Restaurant – für immer tabu?
In Restaurants und Kantinen wird häufig mit vorgefertigten Produkten zubereitet, die auch Laktose
als Zusatz enthalten können. Meiden Sie vorsichtshalber solche Speisen, die offensichtlich Laktose
enthalten. Nehmen Sie vorbeugend zur Mahlzeit ein Laktasepräparat (Enzympräparat) ein, das die
Laktoseverdauung unterstützt.
» Was tun bei Säuglingen und Kleinkindern mit Milchzuckerunverträglichkeit?
Ab und zu sind auch Säuglinge und Kleinkinder von einer Laktoseintoleranz betroffen. In sehr
seltenen Fällen besteht diese Unverträglichkeit von Geburt an. Dann wird auch keine Muttermilch
vertragen und es muss auf Ersatzprodukte zurückgegriffen werden. Da herkömmliche
Säuglingsnahrungen und Beikost üblicherweise milchzuckerhaltig sind, muss auf diätetische
Produkte zurückgegriffen werden. Ziehen Sie sicherheitshalber fachliche Hilfe
(Ernährungswissenschaftler) zu Rate.
» Rezepte
Garantiert laktosefreier Brotaufstrich: Pikantes Linsenpüree
100 g rote Linsen unter fließendem Wasser waschen und mit 200 ml Wasser und etwas Bohnenkraut
etwa eine halbe Stunde weichkochen.
Je 1/2 TL Basilikum und Oregano feinschneiden und zu den Linsen geben.
1/4 TL Thymian feinschneiden und ebenfalls dazufügen, mit
1 kleinen Peperonischote, feingeschnitten,
2 EL Tomatenmark, etwas Salz oder Kräutersalz, Cayennepfeffer und Knoblauch würzen.
Die Masse pürieren.
Zucchini-Curry-Reis mit Ananas (4 Portionen)
1 Tasse Naturreis in zwei Tassen Wasser etwa 35 Minuten oder nach Packungsvorschrift leise
köchelnd quellen lassen.
2 El Honig mit 1/2 TL Kurkuma (Gelbwurz), gemahlen und 1 1/2 TL Currypulver verrühren und unter
den Reis mischen.
3 Tassen Zucchini, grob geraspelt, zusammen mit
1 Bund Schnittlauch, grob geschnitten und
1 Tasse Rosinen in wenig Salzwasser drei Minuten garen, abgießen und abtropfen lassen.
Mit der Reismasse vermischen und zum Schluss
3 Tassen frische Ananas, gewürfelt, unterheben.
Heiß servieren.


Dr. med. Rainer Didier
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